Delivery Hero hat am Montag seine vorläufigen Zahlen präsentiert. Das Unternehmen stellte außerdem ein deutliches Gewinnwachstum in Aussicht und übertraf damit die Erwartungen der Analysten sogar. Obwohl sich diese zum Handelsauftakt größtenteils positiv äußern, kommt die Aktie nach einer katastrophalen Vorwoche erneut unter die Räder.
Nachdem der Essenslieferdienst im abgelaufenen Quartal zumindest bereinigt und operativ wieder schwarze Zahlen schrieb, will man den operativen Gewinn im laufenden Jahr vervielfachen. Dabei setzt Konzernchef Niklas Östberg wie zuletzt auf Profit vor Wachstum, wie er am Montag mitteilte. Demnach will das Berliner Unternehmen in diesem Jahr vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten zwischen 725 und 775 Millionen Euro erwirtschaften.
William Woods vom US-Analysehaus Bernstein Research sieht in den Zahlen "ein positives Signal inmitten negativen Lärms." Auch Jefferies-Experte Giles Thorne wertete die überraschende Veröffentlichung der Eckdaten als Versuch, dem jüngsten Einbruch des Aktienkurses entgegenzuwirken. Die neuen Ziele für 2024 bezeichnete er als in Ordnung.
UBS-Analyst Barnet-Lamb äußerte sich ebenfalls positiv zum Konzernausblick, wenngleich dieser in seinen Augen nicht sonderlich überrasche. Gleichwohl erinnere er daran, dass der Übergang von Delivery Hero zu profitablem Wachstum wie geplant voranschreite.
Die Aktie reagierte zunächst mit einem zweistelligen Kurssprung, bevor sie schließlich erneut einbrach und ein weiteres Allzeittief markierte.
Die Quartalszahlen und die positiven Analystenkommentare konnten die Anleger nicht nachhaltig überzeugen. Mit dem frischen Verkaufssignal in Form des neuen Allzeittiefs bleibt der Blick bei Delivery Hero nach wie vor nach unten gerichtet. DER AKTIONÄR rät viel Abstand von dem Papier zu halten, da unklar ist, ob auch unter dem Strich jemals schwarze Zahlen stehen werden.
mit Material von dpa-AFX