Eine an der Online-Branche orientierte Rally bei Delivery Hero ist am Mittwoch im Späthandel wegen Ermittlungen der EU-Kommission jäh wieder umgeschwenkt. Zeitweise hatte es eine Branchenfantasie wegen einer Kooperation des Konkurrenten Just Eat Takeaway und Amazon gegeben.
Am Nachmittag wurde die Freude aber von der Meldung gestört, dass die EU-Kommission die Büros von Delivery Hero und anderen Lieferdiensten durchsucht hat.
Aus einem Spitzenplus von acht Prozent, das bei der Delivery-Hero-Aktie am Nachmittag noch zu Buche stand, wurde im späteren Verlauf noch ein herber Abschlag. Über die Ziellinie gingen die Papiere des Essenslieferdienstes 4,1 Prozent tiefer bei 34,20 Euro. Da half es auch wenig, dass das Unternehmen beschwichtigte. Allein aus dem Umstand der Ermittlungen der Kommission lasse sich allerdings nicht ableiten, dass Delivery Hero tatsächlich an solchen Praktiken beteiligt gewesen sei, hieß es vom Unternehmen.
Auch die Just-Eat-Takeaway-Rally erfuhr im Verlauf einen gewissen Rückschlag. Hatten die Titel der Briten am Nachmittag in der Spitze noch 22,5 Prozent gewonnen, waren es am Ende nur noch 15,5 Prozent. Im Rahmen der Vereinbarung mit Amazon können Kunden von Amazon Prime ein Jahr lang kostenlos die Dienste des zu Just Eat Takeaway gehörenden Essenslieferdienstes Grubhub nutzen. Zudem kann Amazon Anteile an Grubhub erwerben.
Die Aktie von Delivery Hero befindet sich weiterhin nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Die Aktie von HelloFresh hingegen, die am heutigen ebenfalls vom Just-Eat-Sog nach oben gezogen wurde, hat zuletzt einen Boden ausgebildet. Nun gilt es, die 38-Tage-Linie nachhaltig zu überwinden. Gelingt dies, wäre der Weg frei in Richtung 90-Tage-Durchschnitt. Die Aktie von HelloFresh eignet sich dennoch weiterhin nur für risikobereite Anleger.