Nach einer starken Kursrally hat der Lieferdienst-Betreiber Delivery Hero gestern einen deutlichen Rücksetzer hinnehmen müssen. Die jüngste Aufwärtsbewegung wurde vor allem durch überzeugende Quartalszahlen und die Ankündigung getrieben, dass die Nahost-Tochter Talabat an die Börse gebracht werden soll. Doch ein Wermutstropfen war das Geschäft in Südkorea.
Bernstein-Analyst Bokyung Suh hob dabei aber nun hervor, dass Delivery Hero sich im südkoreanischen Markt mit der Tochter Baemin bereits einen beeindruckenden Marktanteil von 70 Prozent sichern konnte. Mit dem neuen Abonnementdienst „Baemin Club“, der Rabatte für Nutzer bietet, könnte sich der Wettbewerb in Südkorea zu einem Duopol zwischen Baemin und dem größten Konkurrenten Coupang Eats entwickeln. Suh hält dementsprechend an seiner „Buy“-Einstufung mit einem Kursziel von 59 Euro fest, was einem Aufwärtspotenzial um die 110 Prozent entspricht.
Charttechnisch gelang es der Aktie nicht, den jüngsten Aufwärtstrend zu halten. Sie scheiterte an der 30-Euro-Marke und fiel am gestrigen Dienstag deutlich zurück. Allerdings wurden in diesem Zug keine Unterstützungen wie die wichtige 200-Tage-Linie bei 25,08 Euro unterschritten. Vor allem notiert die Aktie notiert heute bereits wieder deutlich im Plus.
Es bleibt entscheidend, dass die Unterstützungsniveaus halten. Um den Weg bis zum Bernstein-Kursziel freizumachen, müsste die Aktie allerdings wieder einiges an Momentum aufbauen. Angesichts der operativen Schwierigkeiten bleibt DER AKTIONÄR langfristig vorsichtig. Konservative Anleger sollten sich weiterhin zurückhalten und abwarten.
Risikofreudige Investoren könnten hingegen mit dem Turbo-Call der HSBC (WKN HS8PF1) mit einem Hebel von 4,0 einsteigen. Der aktuelle Kurs beträgt 6,31 Euro.