Der DAX dürfte am Donnerstag nochmals nachgeben. Auch wenn die US-Notenbank Fed am Vorabend in New York dafür sorgte, dass die New Yorker Aktienmärkte im Schlusshandel aufholen konnten, bleibt die unsichere Situation in der Ukraine bei den Anlegern in den Hinterköpfen. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex zwei Stunden vor dem Xetra-Start 0,7 Prozent tiefer auf 15.260 Punkte.
"Die Fed ist weniger falkenhaft als befürchtet", zog am Morgen die Credit Suisse ein Fazit vom Protokoll zur letzten Sitzung der Notenbank, das Vorabend veröffentlicht wurde. Allerdings bleibt der Ukraine-Konflikt ein Hemmschuh, hieß es am Markt. Die US-Regierung stuft den von Moskau angekündigten Teilabzug russischer Truppen als Falschinformation ein und geht stattdessen von einem weiteren Ausbau der Militärpräsenz aus. Ähnlich äußerte sich Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel.
Die Credit-Suisse-Experten bleiben angesichts der Lage taktisch neutral gestimmt für Aktien. "Wir sind aber bereit, Chancen zu ergreifen, falls die Aktienmärkte in den kommenden Wochen einen weiteren Rückschlag erleiden", schrieben die Experten. Impulse für die weitere Entwicklung könnten am Donnerstag von der Berichtssaison kommen: Mit Airbus, Sartorius und der Commerzbank gibt es Jahreszahlen zu verarbeiten. Bei Infineon findet die Hauptversammlung statt.
Nach dem mit Spannung erwarteten Protokoll der jüngsten Notenbank-Sitzung haben die US-Börsen am Mittwoch Verluste größtenteils wettmachen können. Der Dow Jones Industrial, der vor der Veröffentlichung der sogenannten Minutes noch mit knapp einem Prozent im Minus gelegen hatte, schloss am Ende 0,16 Prozent im Minus bei 34.934,27 Punkten. Der marktbreite S&P 500 schloss 0,09 Prozent höher auf 4.475,01 Punkten. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,12 Prozent auf 14.603,64 Zähler nach unten.
Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Donnerstag keine einheitliche Richtung eingeschlagen. In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 225 mit Kursverlusten von 0,8 Prozent. Der Hang-Seng-Index in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong büßte zuletzt 0,3 Prozent ein, während der chinesische CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland 0,4 Prozent gewann.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.