Wie die deutsche Merck heute bekannt gegeben hat, wird im kommenden Jahr Stefan Oschmann den Vorsitz der Geschäftsleitung an Belén Garijo übergeben. Oschmann verlasse Merck planmäßig nach zehn Jahren in der Geschäftsleitung, fünf davon als Vorsitzender und Vorstandschef. Er werde sich "anderen Aufgaben" zuwenden, hieß es. Garijo ist derzeit die stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsleitung und stellvertretende CEO von Merck und CEO Healthcare. Mit Wirkung zum 1. Mai 2021 wird sie den Vorsitz der Geschäftsleitung sowie die Position des CEO übernehmen.
Sie wird damit zur bisher erst zweiten Frau an der Spitze eines DAX-Konzerns. Im vergangenen Jahr war die US-Amerikanerin Jennifer Morgan an die SAP-Spitze gerückt, hatte den Posten nach gut einem halben Jahr allerdings wieder geräumt. Aktuell wird keines von den 30 größten Börsenunternehmen Deutschlands von einer Frau geführt.
Garijo galt als Favoritin für die Nachfolge von Oschmann, da sie im Juli zur stellvertretenden Vorsitzenden der Geschäftsleitung und Vize-Vorstandschefin bei dem Familienkonzern berufen wurde. Garijo, 1960 im spanischen Almansa geboren, kam 2011 zu Merck und leitete zunächst operativ das Biopharma-Geschäft, bevor sie 2015 zur Chefin der gesamten Pharma-Sparte aufstieg. Unter ihrer Führung richtete der Konzern sein Arznei-Portfolio neu aus, etwa mit dem Fokus auf neue spezialisierte Krebsmedikamente und Mittel gegen Multiple Sklerose.
Die Meinung der Analysten zu Merck geht allerdings weit auseinander. Während die DZ Bank am heutigen Montag das Kursziel auf 143 Euro angehoben und den Wert weiter zum Kauf empfiehlt, sieht das Analysehause Pareto Securities lediglich eine Halteposition. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hingegen rät weiter zum Verkauf.
DER AKTIONÄR bleibt durchaus zuversichtlich, dass die Aktie von Merck nach der starken Rallye in den vergangenen Monaten weiter zulegen kann. Im 3-Monatsvergleich ist das Papier sogar der viertstärkste Wert im DAX hinter Covestro, Daimler und er Deutschen Post. Allerdings sieht auch DER AKTIONÄR das Potenzial begrenzt, weswegen das Papier derzeit eine Halteposition ist.
(Mit Material von dpa-AFX)