Ein mauer Börsentag endete beim DAX mit einem leichten Abschlag in Höhe von 0,17 Prozent auf 16.688,36 Punkten. Denn eher schwache Industriedaten aus Deutschland haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt wieder etwas vorsichtiger gestimmt. Daher fehlte dem Leitindex, der gestern noch über 16 700 Punkten geschlossen hatte, der Schwung.
Angesichts der neuerlichen Schwäche der US-Börsen ist dies allerdings durchaus bemerkenswert. Marktexperte Konstantin Oldenburger von CMC Markets sieht den Grund für die Börsenstabilität hierzulande vor allem in den inzwischen angepassten Erwartungen der Investoren an anstehenden Zinssenkungen in den USA. Nun würde für 2024 statt mit sechs nur noch mit fünf Zinsschritten um jeweils 0,25 Prozentpunkte gerechnet, schrieb er. Das mache die Aktienmärkte erst einmal "weniger anfällig" für eine Enttäuschung durch zukünftige Daten. Dies sei der Grund, warum vor den Inflationsdaten aus den USA am Donnerstag leichte Entspannungssignale im Markt erkennbar seien und sich auch der Dax "trotz einer wieder schwächeren Wall Street heute weiter stabilisieren konnte".
Der MDAX der mittelgroßen Werte ging mit plus 0,03 Prozent auf 26 323,90 Punkten aus dem Tag. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,41 Prozent auf 4467,17 Punkte und auch in Paris und London wurden leichte Verluste verzeichnet. In den USA gab der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss um 0,5 Prozent nach. Die Nasdaq-Indizes erholten sich nach einem schwachen Start deutlicher und zeigten sich zuletzt am Vortagesschluss.
Zu den größten Gewinnern im DAX gehörten im heutigen Handel die Anteilscheine von Sartorius sowie von E.on und RWE. Hingegen stach BASF mit einem Verlust von 2,7 Prozent auf 45,51 Euro negativ hervor. Sie wurden von einer negativen Analystenstudie belastet. Bernstein-Analyst Gunter Zechmann hält den Aktienkurs des Chemieunternehmens für zu hoch. Er kappte seine Prognosen für 2024 und 2025, strich sein Kursziel um 6 Euro auf 39 Euro zusammen und senkte sein Anlageurteil auf "Underperform".
Mit Material von dpa-AFX