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24.03.2024 Martin Mrowka

DAX noch im Rally-Modus – Vorsicht vor Euphorie

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DAX

Die Kauflaune der Börsianer dies- und jenseits des Atlantik sorgte für neue Index-Rekorde. Die neue, verkürzte Börsenwoche wird nun zeigen, ob die jüngste Zinshoffnungs-Rally bis Ostern halten kann. In den Fokus der Anleger rücken dabei erneut Konjunkturdaten. Aus der DAX-Familie legen noch einige Nebenwerte Zahlen vor. – Der Wochenausblick.

Der DAX hat am Freitag seine Rekordjagd fortgesetzt. Die Verlaufs-Bestmarke steht nun bei 18.226 Punkten. Aus dem Handel ging der deutsche Leitindex letztlich bei 18.206 Punkten. Laut den Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) ist der Aufwärtsimpuls intakt. Signale für eine überkaufte Marktlage mahnten jedoch vor zu viel Euphorie. 

Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen gewann auf 26.622 Zähler. In den USA zollten die Aktien-Indizes ihrer jüngsten Rekordrally vor dem Wochenende Tribut. Der Dow Jones gab um 0,8 Prozent nach, der marktbreite S&P 500 um 0,1 Prozent. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab zum Wochenschluss ebenso wie der französische CAC 40 ebenfalls etwas nach. 

Gute Wirtschaftsperspektiven für die USA zusammen mit wahrscheinlichen Zinssenkungen noch in diesem Jahr waren in den vergangenen Tagen die wesentlichen Treiber, die den DAX komfortabel über der runden Marke von 18.000 Punkten hielten und ihm letztlich einen Wochengewinn von 1,5 Prozent bescherten.

DAX (WKN: 846900)

Fed deutet erste Zinssenkungen an

In New York fehlt dem US-Leitindex Dow Jones Industrial nicht mehr viel bis zum Erreichen von 40.000 Punkten und in Japan schaffte es der Nikkei 225 sogar erstmals über 41.000 Punkte. Die US-Notenbank Fed rechnet 2024 mit einem deutlich höheren Wirtschaftswachstum als noch vor drei Monaten. Dennoch stellt die Fed erste Zinssenkungen noch in diesem Jahr in Aussicht.

Auch die überraschende Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sorgte für gute Laune. An den Terminmärkten wird die Wahrscheinlichkeit einer ersten Zinssenkung beim Fed-Entscheid im Juni nun auf gut 70 Prozent geschätzt, zum Wochenauftakt waren es unter 60 Prozent gewesen.

Die Notenbanker hätten den Märkten ein ideales Szenario aus hohen Wachstumsraten und Zinssenkungen serviert – "was will man mehr?", schrieben die Experten von Index Radar. Auch in der deutschen Wirtschaft hellt sich die Stimmung auf, wie das jüngste Ifo-Geschäftsklima zeigte. Ifo-Chef Clemens Fuest sieht einen "Silberstreif am Horizont".

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KI bleibt im Fokus

Mit Blick auf einzelne Branchen bleibt im Technologiesektor der Trend zu Künstlicher Intelligenz (KI) das bestimmende Thema und treibt die Kurse von Chipherstellern. Der Chipsektor bleibe unter Volldampf, hieß es von den Autoren vom Börsenbrief Fuchs-Kapital. Sie betonten die von US-Präsident Joe Biden angekündigten Milliarden-Hilfen für den Sektor. Zudem seien die USA offensichtlich strategisch bemüht, sich schnell unabhängiger von China zu machen. 

Analyst Andreas Hürkamp von der Commerzbank verwies zudem auf neue KI-Chips des Branchenvorreiters Nvidia sowie auf jüngste Spekulationen, wonach Apple mit Google über eine Zusammenarbeit im Bereich KI verhandle.

Haupttreiber für steigende Aktienkurse bleibt gleichwohl die Perspektive für sinkende Zinsen. So können sich Unternehmen bei niedrigeren Zinsen günstiger finanzieren und Aktien werden im Vergleich mit anderen Anlageklassen wieder attraktiver. Marktbeobachter rechnen damit, dass zur Jahresmitte sowohl die US-Notenbank Fed als auch die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen senken werden. Aus dieser Fantasie werde bald Zinssenkungsrealität, erläuterte Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, in einem Ausblick.

Weitere Aktiengewinne voraus

An den Aktienmärkten herrsche daher weiter Goldgräber-Stimmung, schrieb Analyst Jens Herdack von der Weberbank. Es gebe für die Aktienmärkte gute Voraussetzungen für weitere Kursanstiege im Jahresverlauf 2024. Allerdings agierten die Investoren aktuell sehr euphorisch, weshalb eine zwischenzeitliche Korrektur gedanklich eingeplant werden sollte. Die Aktien-Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) gehen davon aus, dass es nach der Rekordjagd an den Finanzmärkten vor Ostern vermutlich erst einmal ruhiger zugehen wird.

Am deutschen Aktienmarkt legen in der neuen Woche einige Unternehmen aus den Reihen hinter dem DAX detaillierte Jahreszahlen vor. So legen unter anderem CTS Eventim, Dermapharm, Deutsche Pfandbriefbank (PBB), Encavis, flatexDegiro, Freenet, Hornbach, Hypoport, Jenoptik, Jungheinrich, PNE, Scout24, SFC Energy, SMA Solar und SÜSS Microtec ihre endgültigen Jahreszahlen mit Ausblick aufs laufende Geschäftsjahr vor.

Am Karfreitag bleiben die Börsen dann sowohl hierzulande als auch in den USA geschlossen. Wirtschaftsdaten werden aber veröffentlicht. So stehen mit den Preisindizes der US-Konsumausgaben die laut Commerzbank wichtigsten Zahlen einer ansonsten recht datenarmen Woche am Freitag auf der Agenda. (Mit Material von dpa-AFX)


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