Die erwartete Verschärfung der Sanktionen gegen Russland und neue Signale für eine schnelle Straffung der US-Geldpolitik haben den DAX am Dienstag Punkte gekostet. Der deutsche Leitindex verlor 0,65 Prozent auf 14.424,36 Zähler. Besser schlug sich der MDAX für die mittelgroßen Unternehmen mit plus 0,03 Prozent auf 31.553,88 Punkte.
Nach den Kriegsverbrechen von Butscha in der Ukraine unterbreitete die EU-Kommission einen Vorschlag für ein umfangreiches Paket mit neuen Russland-Sanktionen, das nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auch ein Importverbot für Kohle aus Russland beinhaltet.
Als Belastung für den Aktienmarkt erwiesen sich zudem Aussagen der stellvertretenden Vorsitzenden der US-Notenbank, Lael Brainard, zur Geldpolitik. Diese sagte laut einem vorab verbreiteten Redetext, dass die Fed ihre Bilanzsumme ab Mai mit hohem Tempo reduzieren werde. Mit diesem Schritt würde den Börsen Liquidität entzogen. Eine straffe Geldpolitik kann sich nachteilig auswirken für die Aktienbörsen, da andere Anlageklassen dann attraktiver werden.
Die Aktien des Triebwerkbauers MTU verloren am DAX-Ende 5,2 Prozent. Aus den Ausblicken von Barclays und der Bank of America für die Ende April anstehende Quartalsbilanz von MTU lässt sich einige Vorsicht herauslesen. Eine Kreisemeldung der Nachrichtenagentur Bloomberg über eine Aktienplatzierung bei Airbus ließ die Anteile des Flugzeugbauers um 4,4 Prozent sinken. Extrem stark präsentierte sich hingegen weiter HelloFresh. Das Papier war am Ende der Top-Gewinner im DAX mit einem Plus von 4,5 Prozent.
Aus dem MDAX gab der Autovermieter Sixt vorläufige Zahlen zum ersten Geschäftsquartal bekannt, die am Markt gut ankamen: Die Stämme kletterten an der Index-Spitze um 5,2 Prozent nach oben.
Windkraftwerte zählten ebenfalls zu den Anlegerfavoriten. Die Papiere von Nordex gewannen gut sieben Prozent. Analysten äußerten sich positiv zu den Aussichten der Branche.
Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke legte Eckzahlen für das erste Quartal vor und bestätigte seine Jahresprognose. Zeitweise mit prozentual zweistelligem Zuwachs, blieb am Ende noch ein Plus von 3,4 Prozent.