Am Montag setzte sich der Verkaufsdruck an den deutschen Börsen fort. Der DAX startete den Handel mit einem Rückgang von etwa zehn Prozent, erholte sich jedoch etwas und liegt derzeit knapp vier Prozent tiefer bei 19.922 Punkten – was den dritten Verlusttag in Folge andeutet. Zudem fiel der Index erstmals seit August unter die wichtige 200-Tage-Linie.
Rheinmetall fällt um vier Prozent, während Hensoldt und Renk im MDAX 4,9 beziehungsweise 4,6 Prozent verloren. Die Aktien von Thyssenkrupp, die von Spekulationen im U-Boot-Geschäft profitierten, geben um rund zwei Prozent nach. DAX-Verlierer ist zudem Heidelberg Materials mit einem Minus von 4,5 Prozent.
Qiagen kann im DAX mit einem Kursanstieg von 2,2 Prozent den Spitzenplatz erobern, da das Unternehmen überraschend gute Quartalszahlen und eine angehobene Gewinnprognose vorlegte. Bayer entwickelt sich mit einem Minus von 3,9 Prozent etwas besser als der DAX. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern wandte sich erneut an das oberste US-Gericht in der Hoffnung, eine Lösung für die US-Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten zu finden. Dabei wurde die Überprüfung des Falls "Durnell" beim US Supreme Court beantragt, wobei unklar ist, ob sich die Richter überhaupt mit dem Fall befassen werden (DER AKTIONÄR berichtete).
Analyst Christian Henke vom Broker IG erklärte, dass „mit der schnellen Reaktion Chinas auf die neuen US-Zölle der Startschuss für den nächsten Handelskrieg gefallen" sei. Die chinesischen Zölle auf US-Importe sollen am 10. April in Kraft treten, und Mitte April könnten auch EU-Zölle auf amerikanische Produkte wirksam werden. In Luxemburg berieten die Handelsminister der EU-Staaten an diesem Montag, wie US-Präsident Donald Trump zum Einlenken bewegt werden könnte. Laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, sei die Stimmung an den Märkten derzeit so negativ wie lange nicht. „Niemand will in das fallende Messer greifen und sich von weiteren Zollmaßnahmen, möglicherweise auch aus Europa, erwischen lassen", erklärte er
Trotz der düsteren Aussichten erwarteten einige Experten eine mögliche Erholung der Märkte, auch wenn diese noch etwas auf sich warten lassen könnte. „Es gibt erste Anzeichen für eine Überverkaufssituation", erklärten Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba. „Eine endgültige Korrektur abzuschließen, wäre jedoch verfrüht."
Auch der MDAX verzeichnete einen weiteren Rückgang von 4,44 Prozent auf 24.281,05 Punkte. Der EuroStoxx 50 büßte 5,1 Prozent ein. In Asien schloss der Nikkei 225 um knapp acht Prozent tiefer bei 31.136,58 Punkten. Der Hang Seng in Hongong verlor knapp 12 Prozent auf 20.030,42 Punkte. Die Ölpreise setzten ihre Abwärtsbewegung am Montag ebenfalls fort. Ein Barrel der Nordseesorte Brent für die Lieferung im Juni kostete 62,85 Dollar, was einen Rückgang von 2,73 Dollar im Vergleich zum Freitag darstellt. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Mai fiel um 2,70 Dollar auf 59,29 Dollar.
Enthält Material von dpa-AFX