Die Anleger am deutschen Aktienmarkt bleiben zum Wochenstart zwischen Impfstoffhoffnung und Sorge über einen noch längeren Corona-Lockdown hin- und hergerissen. Der DAX dürfte daher am Montag zunächst auf hohem Niveau nahezu auf der Stelle treten. Der Broker IG taxiert den Leitindex rund zwei Stunden vor dem Start mit 13.706 Punkten knapp unter seinem Jahresschluss 2020.
Das vergangene, turbulente Jahr hatte der DAX mit einem Plus von rund 3,5 Prozent beendet. Dabei war es seit dem Corona-Crash im März bis auf rund 8.255 Punkte um rund zwei Drittel nach oben gegangen. Kurz vor dem Jahresende hatte es dann sogar für einen Rekord von 13.903 Punkten gereicht, wenngleich das Niveau nicht ganz gehalten werden konnte.
Deutschland kommt unterdessen mit den Corona-Impfungen langsam voran, wenngleich es Anlaufschwierigkeiten gab und es noch Monate dauern dürfte, bis zumindest die am stärksten gefährdeten Menschen geimpft sind. Auch daher läuft es aktuell vor neuen Bund-Länder-Gesprächen auf eine Verlängerung des Lockdowns hinaus. Offen ist aber, wie lange die Beschränkungen gelten sollen und was mit Schulen und Kitas passiert. Hier könnten die Länder nach den Gesprächen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag unterschiedliche Linien fahren.
Trotz der weiterhin grassierenden Pandemie könnten die Aktienmärkte angesichts der Impfstoff-Hoffnungen durchaus weiter zulegen, glaubt Christopher Wood, Chef-Aktienstratege des Investmenthauses Jefferies. So dürften die Notenbanken und Regierungen weiter bereit sein, der Wirtschaft bei Bedarf mit viel Geld unter die Arme zu greifen.
Am letzten Handelstag des vergangenen Jahres (31.12.2020) haben US-Standardwerte nach einem größtenteils zäh verlaufenen Geschäft dank eines Schlussspurts erneut Rekordhöhen erreicht. Allerdings war das Volumen deutlich niedriger als gewöhnlich, da wie schon an Heiligabend an Silvester wichtige europäische Börsen geschlossen blieben. Der Dow Jones sprang dennoch in den letzten Handelsminuten bis auf gut 30.637 Punkte, dem bisher höchsten Stand in seiner Geschichte. Zu Handelsende legte er um 0,7 Prozent auf 30.606,48 Zähler zu.
Die wichtigsten Börsen Asiens sind am Montag uneinheitlich in die neue Woche gestartet. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss 0,7 Prozent schwächer. Die Corona-Lage belastet dort weiter. Angesichts gestiegener Infektionszahlen erwägt Japan erneut einen Ausnahmezustand für den Großraum Tokio. Der chinesische CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der Börsen Schanghai und Shenzhen legte zuletzt hingegen um 1,1 Prozent zu und der Hang Seng in der Sonderverwaltungszone Hongkong gewann 0,7 Prozent.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)