Das neue Zwischenhoch an der Wall Street hat der DAX am Montag nicht nachvollziehen können. Der deutsche Leitindex kletterte zwar im frühen Handel bis knapp über 10.700 Punkte, scheiterte dann jedoch im Laufe des Vormittags an der runden Marke. Die Anleger gaben schließlich auf und der DAX drehte bis zum frühen Nachmittag auf 10.469 Punkte ab – ein Verlust von knapp 1,5 Prozent. Im EuroStoxx 50 bremste analog die Hürde von 2.900 Punkten eine weitere Erholung aus und es stand zuletzt mit 2.847 Punkten fast ein genauso hoher Tagesverlust wie im DAX zu Buche.
Laut dem Marktanalysten Craig Erlam vom Broker Oanda scheint sich mit dem neuerlichen Rutsch die Skepsis zum Start der Berichtssaison durchzusetzen. Nach zuletzt starker Erholung sollten die Gewinnmitnahmen im grundsätzlich weiter unsicheren Umfeld der Corona-Krise nicht allzu sehr überraschen.
Im DAX gibt es derzeit gerade einmal nur vier Gewinner. Am stärksten kann die Aktie von Fresenius Medical Care zulegen mit einem Plus von 1,7 Prozent. Auf den Plätzen folgen die Aktien der Münchener Rück mit plus 1,2 Prozent, der Allianz mit plus 0,2 Prozent und Adidas mit plus 0,1 Prozent. Der Versicherungssektor war während der Krise besonders stark eingebrochen. Die Sorge um den Ausfall von Dividenden und Aktienrückkäufen, um hohe Wertverluste im Anlage-Portfolio und um Schadenerstzansprüche in Folge der Corona-Krise hatten die Kurse schwer belastet. Zuletzt hatten sich die Papiere bereits teilweise von den Verlusten erholen können.
Am DAX-Ende ist trotz der Rückkehr zu einer gewissen Normalität im Produktionsbetrieb am heutigen Montag die Aktie von Daimler zu finden. Nachdem diese anfangs noch mit einem Plus in den Tag gestartet war, musste sie nicht nur sämtliche Kursgewinne wieder abgeben, sondern rutschte mit einem Tagesminus von bislang 3,9 Prozent auf 27,91 Euro sogar ans DAX-Ende.
Am morgigen Dienstag geht es auch in Deutschland mit der Berichtssaison so richtig los. Dann stehen die Zahlen des Software-Anbieters SAP auf dem Programm.
DER AKTIONÄR wird darüber sowie über alle weiteren Entwicklungen im DAX und auch an den internationalen Börsen regelmäßig weiter berichten.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler, Allianz und Munich Re.
(Mit Material von dpa-AFX)