Der von der Corona-Krise gebeutelte DAX könnte zum Wochenauftakt abermals einen Erholungsversuch starten. Broker IG taxierte den deutschen Leitindex knapp zwei Stunden vor dem Beginn des Xetra-Handels 3,3 Prozent höher auf 9.843 Punkte. Ein Rückgang der neuen Covid-19-Opferzahlen in einigen Brennpunkten Europas sorge für eine leichte Entspannung am Aktienmarkt, erklärte Experte Michael McCarthy vom Broker CMC Markets.
Allerdings nehmen gleichzeitig die Infektionszahlen etwa in der japanischen Hauptstadt Tokio zu und in den USA bleibt die Lage äußert angespannt. Die weltweiten wirtschaftlichen Folgen der Virus-Pandemie bleiben schwer abschätzbar. Auch daher dürften viele weitere Unternehmen ihre Jahresprognosen zurückziehen. Unklar ist auch, wann sich das öffentliche Leben zumindest schrittweise wieder normalisiert.
Wie nachhaltig eine Erholung der Aktienmärkte ist, bleibt vor diesem Hintergrund offen. Experten hatten zuletzt bereits vor einer Bärenmarktrally gewarnt – also einem kurzen, deutlichen Anstieg innerhalb eines größeren Abwärtstrends. So hat sich der DAX seit seinem Virus-Crash um fast 40 Prozent auf 8.255 Punkte bereits – per Schlussstand Freitag – um rund 15 Prozent erholt.
Für Unsicherheit sorgt auch die Lage am Ölmarkt. So wurde eine eigentlich für Montag geplante Videoschalte der Opec+-Länder um drei Tage verschoben. Zudem drohte US-Präsident Donald Trump mit Zöllen auf Rohölimporte. Die Preiskrieg am Ölmarkt setzt viele ölproduzierende Staaten sowie die Schieferölwirtschaft der USA schwer unter Druck.
Der japanische Aktienmarkt hat am Montag zugelegt. Der Leitindex Nikkei-225 stieg zuletzt um knapp 2,5 Prozent. In China blieben die Börsen am Montag wegen eines Feiertages geschlossen.
DER AKTIONÄR wird über die Entwicklungen an den deutschen und internationalen Börsen im Laufe des Tages regelmäßig weiter berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)