Im frühen Handel startete der DAX nach dem schwachen Jahresauftakt einen ersten Erholungsversuch. Die chinesische Regierung hat nach dem Kursrutsch am Montag offenbar am Aktienmarkt interveniert, um die Kurse zu stabilisieren. Im weiteren Verlauf fuhr der Leitindex Achterbahn - und ging am Ende nahezu unverändert aus dem Handel.
Die Börsen in China haben ihre Talfahrt gestoppt - zumindest vorerst. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg haben staatlich kontrollierte Fonds umgerechnet für mehrere hundert Millionen Dollar Aktien gekauft. Zudem könnte das seit vergangenem Jahr geltende Verkaufsverbot für einige Großinvestoren verlängert werden. Ursprünglich soll diese Auflage an diesem Freitag auflaufen.
Zu Wochenbeginn brachen in China die großen Aktienindizes nach Daten zu den Industrieaktivitäten in dem Land deutlich ein. Nach den schwachen Vorgaben legte der DAX zum Jahresstart ebenfalls den Rückwärtsgang ein. Am Ende sackte der deutsche Leitindex um 4,28 Prozent auf 10.283 Punkte ab und schloss damit fast auf Tagestief - und so schwach wie lange nicht mehr. 1988 brach der Leitindex um 5,6 Prozent ein. Seitdem hatte das Börsenbarometer nie mehr als drei Prozent am ersten Handelstag eines Jahres verloren.
Kein Wunder: Das Reich der Mitte ist nach den USA die zweitwichtigste Volkswirtschaft der Welt. Das Land steht für rund 15 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung. Vor allem die deutschen Exportfirmen sind auf den gewaltigen Absatzmarkt angewiesen. Nach Berechnungen der Deutschen Bank erwirtschaften die 30 DAX-Konzerne im Durchschnitt neun Prozent ihrer Umsätze und sogar 15 Prozent der Gewinne in China.
Wie geht es in dieser Woche weiter? Am Mittwochabend gewährt die US-Notenbank Fed Einblicke in das Protokoll ihrer letzten Sitzung. Im Dezember hatten die Währungshüter erstmals seit der Finanzkrise den Leitzins erhöht. Am Donnerstag könnten neueste Erhebungen zum Auftragseingang der Industrie in Deutschland sowie das Wirtschafts- und Industrievertrauen der EU bewegen, am Freitag dann die Industrieproduktion aus Deutschland. Zentrales Ereignis ist aber am Freitag die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für Dezember. Fallen die Daten gut aus, dürfte sich die Fed in ihrer jüngst eingeleiteten Zinswende bestätigt fühlen.
Aus charttechnischer Sicht wäre es für die DAX-Bullen enorm wichtig, die ehemalige Unterstützung im Bereich von 10.515 und 10.600 Punkten schnell zurück zuerobern. Setzt sich die Talfahrt dagegen wider Erwarten fort, wartet für den Leitindex die nächste massive Unterstützung erst bei 10.114 Zählern. Mehr zum DAX sehen Sie im täglichen DAX-Check im aktionaer.tv oder lesen Sie an dieser Stelle.
(Mit Material von dpa-AFX)