In der kommenden Woche nimmt die Berichtssaison Fahrt auf. Gleich acht DAX-Konzerne präsentiert die Zahlen zum ersten Quartal. Die entscheidende Frage: Können die Konzerne die Hoffnungen der Anleger zum Jahresauftakt erfüllen – oder enttäuschen sie? Am Freitag, dem „Tag der Arbeit“, bleibt die Börse in Frankfurt geschlossen.
Den Anfang mache die deutschen Autobauer: Am Dienstag startet Daimler in die Q1-Berichtssaison, am Mittwoch legen VW und die Deutsche Börse nach. Während beim Stuttgarter Autobauer die Absatzzahlen auf ein starkes Auftaktquartal hoffen lassen, ließ Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch am Samstag die Bombe platzen – und legte alle seine Ämter bei dem Autobauer nieder.
Ebenfalls im Blickpunkt: die Quartalszahlen der Deutschen Bank am Mittwoch. Der Newsflow beim Branchenprimus hatte es in den letzten Tagen in sich. Nach einem Vergleich in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar in der Libor-Affäre stieß das Institut am Freitagabend ihre Mehrheit an der Postbank ab. Am Donnerstag geht der Zahlenreigen der DAX-Konzerne dann mit dem Dialysespezialisten FMC, dem Medizinkonzern Fresenius und dem Chemiekonzern BASF weiter. Anleger erwarten von diesen Unternehmen ebenso wie vom Gase-Produzenten Linde sowie dem Pharma- und Chemiekonzern Bayer einiges. Detaillierte Ausblicke Einschätzungen zu allen Zahlen liefert DER AKTIONÄR – wie gewohnt – zeitnah an dieser Stelle.
Die Entwicklung in Griechenland rückt dagegen immer mehr in den Hintergrund: „Bis Juni ist mit keiner Entscheidung zum Verbleib oder Austritt Griechenlands aus der Eurozone zu rechnen“, sagt Kapitalmarktexperte Robert Halver. „Die EU-Politik versucht sich so einen Zeitgewinn zu verschaffen, um entweder einen dem Euro-Polit-Rationalismus geschuldeten faulen Kompromiss zu präsentieren oder „Munition“ für einen Grexit zu sammeln.“
Für Impulse könnte dagegen die US-Notenbank Fed sorgen, die am Dienstag zu ihrer zweitägigen Sitzung zusammenkommt. Aufgrund der zuletzt schwächeren US-Konjunkturdaten rechnen Volkswirte aber nicht mit einer Anhebung der Zinsen im April. Der starke Dollar, sinkende Ölpreise und der harte Winter setzten der US-Wirtschaft zuletzt zu. Abgerundet wird die kurze Handelswoche durch eine Reihe von Konjunkturdaten, über die DER AKTIONÄR zeitnah hier berichten wird.
Beim Blick auf die Charttechnik bleibt vorerst alles wie gehabt. Mit einem erneuten Anstieg über 12.000 Punkte würde sich das Chartbild wieder aufhellen. Erst dann sollten Anleger den Einstieg auf der Long-Seite wagen. Kommen die Q1-Zahlen und die Ausblicke der ersten DAX-Konzerne gut an, dürfte diesem Szenario nicht viel im Weg stehen.
(Mit Material von dpa-AFX)