Der Chemiekonzern Covestro darf seinen Platz im DAX laut den Experten von JPMorgan nun wohl doch behalten. Dank ihrer jüngsten Kursrallye seien die Leverkusener mit Blick auf Börsenwert und Handelsaktivität wieder auf eine Position vorgerückt, die bei der regulären Indexüberprüfung am 3. September zum Verbleib im Leitindex ausreiche, erklärte Analyst Pankaj Gupta in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Zuletzt hatten die Papiere des Duftstoff- und Aromenherstellers Symrise und des Diagnostikunternehmens Qiagen als mögliche Anwärter gegolten.
Auch Analystin Georgina Iwamoto von Goldman Sachs äußerte sich zuletzt zuversichtlich. Sie wies in einer Branchenstudie auf die unverändert niedrigen Markterwartungen an den Spezialchemiekonzern hin. Mit ihrer Schätzung für den operativen Gewinn (Ebitda) 2021 liege sie um ein Viertel über der Durchschnittsschätzung aller Analysten. "Wir denken das Unternehmen wird positiv überraschen", begründete sie die Kaufempfehlung für die Aktie.
Die Deutsche Bank hat das Kursziel für Covestro vor Kurzem von 45 auf 50 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Der operative Gewinn (Ebitda) des Kunststoffherstellers könnte im dritten Quartal die Konsenserwartungen deutlich übertreffen, wenn man die jüngsten Aussagen des Managements betrachte, so Analyst Tim Jones in einer am in der vergangenen Woche veröffentlichten Studie. Es gebe zwar noch konjunkturelle Unsicherheiten, doch die Gewinnerwartungen wiesen nach oben.
Die Aktie von Covestro hat sich in den vergangenen Wochen extrem stark präsentiert. Zuletzt ist dem Papier der Sprung über die 40-Euro-Marke gelungen. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 32 Euro an Bord. Während im DAX nun dann wohl keine weitere Veränderung nach dem Wirecard/Delivery-Hero-Tausch ansteht, dürfte es hingegen im MDAX Bewegung geben: Auf Basis aktueller Daten der Streubesitz-Marktkapitalisierung und der Handelsumsätze dürften die Papiere der Shop Apotheke und Wacker Chemie die Plätze von RTL und der Aareal Bank einnehmen.
(Mit Material von dpa-AFX)