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01.12.2024 Martin Mrowka

DAX-Ausblick: Fällt schon in der neuen Woche die 20.000-Punkte-Marke?

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DAX

Bis auf 35 Punkte näherte sich der DAX am Freitag seinem bisherigen Rekord. Neue Höchststände in der neuen Woche sind daher gut möglich. Der statistisch gute Dezember könnte den DAX sogar über 20.000 Punkte tragen. Doch die Meinungen über die weitere Entwicklung gehen auseinander. – Der Wochenausblick.

Der DAX kam am Freitag einem verhaltenen Vormittagshandel erst am Nachmittag richtig in Schwung. Auch begünstigt durch die freundlichen US-Börsen schloss er letztlich gut ein Prozent fester bei 19.626 Punkten. Auf Wochensicht legte der DAX damit um 1,6 Prozent zu und im November um 2,9 Prozent. Zur Rekordmarke von 19.674 Punkten aus dem Oktober fehlen vom Schlussstand nur noch rund 0,2 Prozent beziehungsweise knapp 50 Punkte. Der MDAX setzte seine Erholung am Freitag ebenfalls fort: Der Index der mittelgroßen Börsenwerte stieg auf 26.320 Punkte.

"Der Wochen- und Monatsabschluss läutet für den DAX eine nächste potenziell bullische Phase ein", prognostizierte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Er sieht die positive Entwicklung als gute Vorlage für den Dezember. Denn der letzte Monat sei in einem US-Wahljahr üblicherweise der zweitbeste für die Wall Street – nach dem November.

Mit einem neuen Rekordhoch könnte es in der Folge noch weiter aufwärts gehen mit dem DAX. Bis zur großen runden Marke sind es vom Xetra-Schluss aus gesehen nur 1,9 Prozent. Jörg Scherer von HSBC Trinkaus beziffert das Anschlusspotenzial in den kommenden Wochen sogar auf rund 20.500 Punkte.

DAX (WKN: 846900)

Helaba-Aktienstratege Markus Reinwand sieht für den deutschen Leitindex weiter Luft nach oben: "Weiter sinkende Leitzinsen würden zusätzliche Bewertungsspielräume eröffnen." Dazu sprächen die sich verbessernden globalen Wachstums- und Gewinnperspektiven für einen weiteren Anstieg. Sobald der neue US-Präsident "richtig loslegt, kann die Ruhe aber schnell vorbei sein", heißt es aber weiter.

Zudem habe Europa auch ohne Trump "mit genügend eigenen Problemen zu kämpfen", ergänzt LBBW-Stratege Frank Klumpp mit Blick auf die schwache Konjunktur sowie den Haushaltsstreit in Frankreich. Beim DAX gibt ihm zu denken, dass die Gewinnschätzungen trotz des insgesamt moderat positiven dritten Quartals im Jahresverlauf gesunken seien – insbesondere im Autosektor.

Donald Trumps zweite Amtszeit beginnt am 20. Januar. Er hat aber schon seit seiner Wahl Anfang November für Furore an den Börsen gesorgt – vor allem mit den angekündigten Zöllen auf die Importe mehrerer Länder sowie umstrittenen Personalentscheidungen für seine künftige Regierung. Ob Trump die Zölle wirklich einführen wird, daran gibt es Zweifel. Experte Christopher Wood von der US-Bank Jefferies sieht darin primär eine Verhandlungstaktik und führt als Beleg Aussagen des als gemäßigt geltenden, künftigen Finanzministers Scott Bessent an.

Vom sogenannten "Trump Trade" haben in den vergangenen Wochen vor allem die wichtigsten US-Aktienindizes mit neuen Kursrekorden profitiert. Erst am Freitag markierten sowohl der S&P 500 als auch der Dow Jones neue Höchststände.

Der DAX notiert ebenfalls höher als vor Trumps Wahlerfolg. Damit gibt es bei dem deutschen Leitindex offenbar auch den Hauch einer Jahresendrally, auf deren Möglichkeit Marktbeobachter in den vergangenen Wochen immer wieder hingewiesen hatten.

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Wichtige Konjunkturdaten und letzte Quartalszahlen

Einfluss auf die Märkte könnten in der neuen Woche einige Konjunkturdaten haben. Am Montag und Mittwoch veröffentlicht das Wirtschaftsmagazin Caixin die Stimmungsbarometer für den chinesischen Industrie- beziehungsweise Dienstleistungs-Sektor. Die entsprechenden Daten des Pekinger Statistikamtes sind dann schon bekannt. Für Montag und Mittwoch ist zudem die Veröffentlichung von Einkaufsmanager-Indizes aus den USA angekündigt.

In der Eurozone werden zur Wochenmitte Erzeugerpreise bekanntgegeben. Die Inflationsdaten sind mit Blick auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wichtig. Allgemein wird erwartet, dass sie im Kampf gegen die Konjunkturschwäche bei ihrer nächsten Sitzung am 12. Dezember den Leitzins weiter senken wird. Am Mittwoch wird auch der Konjunkturbericht der US-Notenbank veröffentlicht, das so genannte Beige Book. 

Am Donnerstagmorgen kommt der deutsche Auftragseingang auf den Tisch und am Freitag die Einzelhandelsdaten aus dem Währungsraum sowie Produktionsdaten aus der deutschen Industrie angekündigt. 

Der letzte Handelstag der Woche dürfte aber ganz im Zeichen des US-Arbeitsmarkt-Berichts stehen. Denn die heimische Beschäftigungsentwicklung ist für die amerikanische Geldpolitik von zentraler Bedeutung. Anders als bei der EZB gilt eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank Fed knapp eine Woche später nicht als ausgemachte Sache, da es in der Wirtschaft der Vereinigten Staaten deutlich besser läuft als hierzulande.

Änderungen in den Indizes

Unternehmensnachrichten sind in der neuen Woche wohl rar. Die am Dienstagabend erwarteten Quartalszahlen des US-Software-Herstellers Salesforce könnten auch dem deutschen Branchenkollegen SAP Kursimpulse geben. Zahlen fürs abgelaufene Quartal kommen aus den USA unter anderem auch noch von Prosus, Zscaler, Dollar Tree und Marvell Technology

Am Mittwochabend informiert hierzulande die Deutsche Börse über die künftige Zusammensetzung der DAX-Indexfamilie. Bereits seit vergangenem Donnerstag ersetzt der Finanzdienstleister Wüstenrot & Württembergische (W&W) im SDAX den Wind- und Solarpark-Betreiber Encavis. Grund ist die Übernahme von Encavis durch ein Konsortium unter der Führung des Investors KKR.

Am Donnerstag informiert noch der Adidas- und Puma-Branchenkollege Foot Locker über seine Geschäftsentwicklung. Zudem stehen dann endgültige Zahlen des Kupfer-Konzerns Aurubis für das vergangene Geschäftsjahr sowie ein Kapitalmarkttag des Schmierstoff-Herstellers Fuchs an. (Mit Material von dpa-AFX)

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