Nach seiner Stabilisierung in der Vorwoche dürfte sich im DAX zum Wochenstart am Montag zunächst wenig tun. In der vergangenen Woche hatte der DAX um 0,9 Prozent zugelegt, und sich damit wieder etwas von der 100-Tage-Durchschnittslinie abgesetzt. Nun fehlen frische Impulse, auch weil sich an der Wall Street am Freitag wenig getan hat.
Ein Blick auf den Chart zeigt, dass die 100-Tage-Linie (aktuell bei 18.010 Punkten) mehrfach erfolgreich verteidigt wurde. Für den nach der schwachen ersten Juni-Hälfte zuletzt wieder leicht stabilisierten DAX sind in der neuen Börsenwoche weitere Kursgewinne jedoch keineswegs gesichert. Zu hoch ist nach wie vor die Unsicherheit unter den Anlegern angesichts der Ende des Monats und Anfang Juli vorgesehenen Neuwahlen in Frankreich infolge des Rechtsrucks bei der Europawahl.
Die Aktienmarktstrategen von JPMorgan stellen die Anleger in ihrem aktuellen Bericht auf eine nahende Chance zum Einstieg in Eurozone-Aktien ein. Noch schrecken die Experten um Mislav Matejka aber vor einem "Overweight" der Region gegenüber den USA zurück. Die Frankreich-Risiken seien zwar "kein Game-Changer", könnten aber im Zuge der Neuwahlen noch einmal für einen Rückschlag sorgen. Matejka betonen einmal mehr ihre Skepsis für den Bankensektor.
Die Menge an Konjunkturdaten und Unternehmensnachrichten, die in der neuen Woche die Kurse bewegen können, fällt überschaubar aus. Beachtung findet gleich am Montag der Ifo-Index. Er wird neueste Eindrücke zur Lage und den Aussichten der deutschen Wirtschaft liefern.
Einige Quartalszahlen könnten einige Kurse in der neuen Woche bewegen. Am Dienstag veröffentlichen der Baumarkt-Konzern Hornbach Holding und am Donnerstag der Pharmazulieferer Schott Pharma ihre Zahlen. Beide sind im Nebenwerte-Index SDAX notiert.
Für den gesamten Technologiesektor wichtig sind außerdem die Quartalszahlen des Chipherstellers Micron Technology am Mittwoch. Der Halbleiter-Sektor lebt derzeit von der Fantasie für Künstliche Intelligenz (KI), neben Nvidia hatten zuletzt auch Micron rekordhohe Kurse erreicht, ihrer Rally dann aber Tribut gezollt.
Analystenstimmen dürften weiter für Impulse in beide Richtungen sorgen. Nachrichten von den einzelnen Unternehmen bleiben weiter Mangelware. DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über alle wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)