Der DAX könnte nach seiner verlustbringenden Vorwoche am Freitag wieder einen Wochengewinn einfahren. Indikationen deuten auf einen Start knapp im Plus hin. Am Nachmittag wird nun in den USA die Berichtssaison eingeläutet, die in den nächsten Wochen zeigen sollte, wie es um die internationale Wirtschaft und die einzelnen Konzerne bestellt ist.
Mit JPMorgan und Wells Fargo lassen sich später die ersten US-Banken in die Bücher schauen. „Jetzt müssen die Unternehmen zeigen, dass das neue Allzeithoch des S&P 500 auch von steigenden Gewinnen unterlegt ist“, so Thomas Altmann von QC Partners mit Blick auf den jüngsten Rekord des marktbreiten US-Index.
Maßgeblich für die jüngsten Gewinne war zuletzt auch die Hoffnung auf Impulse aus China, wo am Samstag auf weitere Details von Finanzminister Lan Foan zum geplanten Konjunkturprogramm gewartet werde. „Fallen die Maßnahmen großzügig aus, dürfte das chinesische Aktien künftig weiter anschieben,“ so Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank.
An den asiatischen Börsen haben sich die wichtigsten Märkte am Freitag unterschiedlich entwickelt. Während es in Japan leicht nach oben ging, gab es in China Verluste. Der CSI 300 verlor zum Wochenausklang im späten Handel etwas mehr als zwei Prozent. Damit dürfte er eine bewegte Woche mit heftigen Ausschlägen leicht im Minus beenden. Besser sieht es in Tokio aus. Der japanische Leitindex Nikkei 225 baute am Freitag seine Wochengewinne aus. Kurz vor Handelsende lag der Index 0,6 Prozent im Plus. Im Vergleich zum vergangenen Freitag gewann der Nikkei 225 rund 1.000 Punkte oder etwas mehr als zweieinhalb Prozent.
Gestern waren von den US-Inflationszahlen nicht die großen Impulse gekommen, die den DAX aus seinem neutralen Bereich zwischen dem Rekordhoch aus dem September und der psychologisch wichtigen Unterstützung bei 19.000 Zählern befördern konnten.
Die Höhe der Inflation wird einmal mehr wichtig für das künftige Zinssenkungspotenzial der US-Notenbank Fed. „Nach den heutigen US-Inflationsdaten könnte sich der eine oder andere hochrangige Fed-Offizielle mittlerweile vielleicht wünschen, anlässlich des letzten Treffens der Notenbanker doch nur für einen kleinen Zinsschritt nach unten gestimmt zu haben – zumal die jüngst veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen positiv überrascht hatten. Tobias Basse von der NORD/LB.
Laut der Optionsbörse CME wird im Vorfeld für das nächste FOMC-Meeting am 7. November mit einer Zinssenkung von 25 Basispunkten gerechnet. Auch auf der letzten Fed-Sitzung in diesem Jahr, also am 18. Dezember, könnte die US-Notenbank den Leitzins um 25 Basispunkte senken. Die nächste EZB-Zinssitzung findet im Übrigen schon am 17. Oktober statt.
Am Nachmittag stehen dann auch noch die Daten zur US-Erzeugerpreisinflation im September auf der Agenda.
Von den Unternehmen in Deutschland stehen weiterhin wenig Nachrichten auf der Agenda, dafür dürften weiterhin frische Analystenstimmen die Kurse bewegen.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über die wichtigsten Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)