Die Aussicht auf einen schwergewichtigen Zukauf hat die Aktionäre von Henkel am Dienstag in ihren Bann gezogen: Nachdem Spekulationen über den Kauf von Wella aufgekommen waren, steigt die Vorzugsaktie des Düsseldorfer Konsumgüterherstellers an die DAX-Spitze – und nimmt damit Kurs auf ein neues Jahreshoch
Henkel ist Branchenkennern zufolge Favorit im Rennen um die namhafte Haarpflege-Marke, die noch zum US-Rivalen Procter & Gamble gehört. Wella werde mit 5,5 bis 7,0 Milliarden Dollar bewertet, hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit dem Verkaufsprozess vertraute Personen berichtet. Der französische Kosmetikkonzern L'Oreal hat bereits abgewunken: "Als Weltmarktführer sind wir bei Friseuren mit eigenen Marken sehr gut aufgestellt", sagte Vorstandsmitglied Nicolas Hieronimus dem Handelsblatt. Ein Experte wertete den Rückzug des französischen Branchenkollegen L'Oreal zusammen mit dem Bericht über die nun erreichte Pole Position von Henkel in dem Bieterprozess "sehr positiv". Endgültige Gebote werden in zwei Wochen erwartet.
"Da die Refinanzierung zurzeit günstig ist, verbessert sich der Gewinn je Aktie durch die Übernahme selbst im Fall eines hohen Kaufpreises“, so Commerzbank-Analyst Andreas Riemann. Zudem könne Henkel mit der Übernahme die eigene Position im Friseurgeschäft stärken, hob er positiv hervor.
Im schwachen Marktumfeld, zieht die Henkel-Aktie einsam ihre Bahnen an der DAX-Spitze. Am 10. April markierte die Henkel-Aktie ein Jahreshoch bei 115,75 Euro. Hält die Wella-Fantasie an, dürfte schon bald ein neues Hoch markiert werden.
(Mit Material von dpa-AFX)