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26.05.2015 Michael Schröder

Volatiler Handel: DAX fährt griechische Euro-Achterbahn

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Achterbahnfahrt der Gefühle: Der DAX startet nach dem langen Pfingstwochenende extrem volatil in die kurze Handelswoche. Nach einem verhaltenen Start zog der Leitindex schnell auf über 11.900 Punkte an. Wenige Minuten später drehte die Stimmung und der DAX rauschte ins Minus.

"Es bleibt völlig offen, ob Griechenland die nächsten Tilgungen für fällige Kredite leisten kann", so Analyst Dirk Gojny von der National-Bank. "Obwohl über die Voraussetzungen für die Freigabe der Mittel aus dem letzten Hilfspaket heute weiter verhandelt wird, scheint eine baldige Annäherung zwischen den handelnden Parteien nicht absehbar." Der Chef des Europäischen Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, warnte in der Bild-Zeitung vor einer möglichen Staatspleite des Euro-Landes. "Die Zeit wird knapp", sagte er.

In Spanien wiederum errang die neue Linkspartei Podemos unter anderem überraschende Erfolge in den Millionenstädten Madrid und Barcelona. Dagegen musste die regierende konservative Volkspartei von Ministerpräsident Mariano Rajoy merkliche Verluste einstecken.

Wichtig könnten für die Börsianer zudem die Konjunkturdaten aus den USA zu Wochenbeginn werden, denn "sollten sie weiterhin signalisieren, dass der US-Aufschwung alles in allem intakt ist, dürfte die erste Leitzinserhöhung im laufenden Jahr erfolgen", so Gojny. Dies jedenfalls habe die US-Notenbankchefin Janet Yellen am Freitag in ihrer Rede erneut betont. Yellen hatte in ihrem wirtschaftlichen Ausblick für die USA erneut bekräftigt, dass ein erster Zinsschritt in diesem Jahr "wohl angemessen" sei.

Der Dollar war am Freitag daraufhin gestiegen und hatte damit zugleich den Euro wieder unter Druck gebracht. An diesem Morgen kostete er 1,0935 Dollar - Anfang der vergangenen Woche hatte der Kurs noch bei 1,14 Dollar gelegen. Diesen Kursrutsch hat der DAX am Freitag aber nicht mitgemacht. DER AKTIONÄR hat bereits mehrfach erklärt, dass vor allem die Korrelation zwischen dem Eurokurs und dem DAX zuletzt nicht zu übersehen war: Stieg der Euro gegenüber dem US-Dollar, fiel der DAX. Wertete der Greenback dagegen gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung auf, legte der heimische Leitindex wieder zu. An diesem Wechselspiel dürfte sich vorerst grundsätzlich nichts ändern. Hintergrund: Ein stärkerer Euro bremst die Gewinnentwicklung exportorientierter Firmen, weil deren Produkte im Ausland teurer werden. Ein schwacher Euro macht Produkte für Käufer außerhalb der Währungszone günstiger, was insbesondere den vielen exportstarken Unternehmen aus Deutschland nützt.

Impulse von Unternehmensseite sind derzeit dagegen eher Mangelware. In der wegen Pfingstmontag verkürzten, letzten Handelswoche im Mai berichten noch einige Nachzügler über ihre Geschäftsentwicklung zum Jahresauftakt. Dabei handelt es sich aber nur um Unternehmen aus der zweiten Reihe wie den Ticketvermarkter CTS Eventim (Mittwoch), KWS Saat und die Baumarktkette Hornbach (beide Donnerstag). Unter den Einzelwerten stehen auch die zahlreichen Hauptversammlungen im Fokus: So müssen etwa die Deutsche Post, Bayer (jeweils Mittwoch) oder Salzgitter (Donnerstag) ihren Aktionären Rede und Antwort stehen.

Konjunkturseitig gilt die Aufmerksamkeit der Investoren neben der Zweitschätzung für das US-BIP im ersten Quartal (Freitag) den bereits oben angesprochenen US-Aufträgen für langlebige Güter (Dienstag), heißt es bei der Postbank. In Deutschland sei lediglich der GfK-Konsumklimaindex am Mittwoch von Interesse. Wegen des beeindruckenden und sehr robusten Aufwärtstrends seit Anfang 2013 "dürfte die Luft allerdings allmählich dünner werden", begründen die Experten die von ihnen erwartete Stagnation.

Die heute vor Börsenbeginn an dieser Stelle vorgestellte Long-Spekulation wurde bereits ausgestoppt. Angesichts der volatilen Entwicklung sollten Anleger vorerst an der Seitenlinie bleiben.

(Mit Material von dpa-AFX)

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