Die Trump-Zölle belasten: Der DAX startete bereits mit einem starken Minus in den Donnerstag und erreichte den tiefsten Stand seit Anfang Februar. Zeitweise pendelte der Leitindex wieder knapp über der Marke von 22.000 Punkten. Zur Mittagszeit steht jedoch ein Minus von zwei Prozent auf 21.897 Punkte zu Buche. Besonders stark trifft es Adidas.
Nahezu alle Branchen stehen am Donnerstag unter Druck. Besonders betroffen waren zunächst die Aktien von Autobauern und Chemie-Unternehmen, die sich später jedoch etwas erholten. Pharma-Aktien legten zu, da für diese Branche vorübergehend keine Zölle gelten sollen, wie es in Marktberichten hieß.
Die Aktien von Sportartikelherstellern wie Adidas und Puma brachen hingegen teils zweistellig ein (DER AKTIONÄR berichtete). Der südostasiatische Raum ein wichtiger Produktionsstandort für diese Unternehmen ist und Trump belegt dortige Länder mit besonders hohen Zöllen belegt.
Siemens gab bekannt, den Anbieter von Forschungs- und Entwicklungssoftware im Bereich Life Sciences, Dotmatics, für 5,1 Milliarden Dollar zu übernehmen. RBC-Analysten bezeichneten die Übernahme als sinnvoll, jedoch teuer. Die Siemens-Aktie fiel daraufhin um fünf Prozent. Siemens-Finanzchef Ralf Thomas erklärte, dass die Finanzierung der Übernahme hauptsächlich durch den Verkauf von Anteilen an börsennotierten Unternehmen, darunter auch Siemens Healthineers, erfolgen werde. Die Aktie von Healthineers sank um 4,4 Prozent.
Auch die DHL Group reagierte auf das Zollpaket mit einem Rückgang von 4,4 Prozent. DHL-Chef Tobias Meyer warnte vor einer zunehmenden Komplexität des Welthandels. „Die Handelsrouten werden sich verändern und komplexer werden", erklärte er.
Die wichtigsten Aktienmärkte Asiens reagierten ebenfalls mit Verlusten auf die Zollankündigungen. Der Nikkei fiel um 2,8 Prozent auf 34.735 Punkte, der Hang Seng gab um 1,5 Prozent auf 22.853 Punkte nach.
Die US-Zollerhöhungen belasten auch die Preise am Rohstoffmarkt. Rohöl der Nordsee-Sorte Brent und US-Leichtöl WTI verbilligten sich jeweils um rund 2,5 Prozent und fielen auf 73,03 Dollar beziehungsweise 69,75 Dollar je Fass (159 Liter). Unterdessen erreichte der Goldpreis nach der Bekanntgabe der Zollmaßnahmen ein Rekordhoch bei 3.157,23 Dollar.
Enthält Material von dpa-AFX