Die einfachste Formel zur Bewertung einer Aktie ist das KGV. Welche DAX-Aktien werden in einigen Jahren auf Grundlage der aktuellen Kurse am günstigsten sein, wenn man das Mittel aller Gewinnschätzungen hierfür heranzieht? Die Betrachtung birgt Logisches wie Überraschendes.
Heute günstig, morgen teuer An der Börse wird die Zukunft gehandelt, und nicht bereits bekannte Zahlen. Die folgende Liste zeigt daher alle 30 DAX-Titel mit ihrem KGV auf Grundlage der (natürlich mit Unsicherheiten behafteten) Gewinnschätzungen für das Jahr 2021.
Ganz vorne in der Liste der günstigsten Titel liegt HeidelbergCement (KGV21e: 3,7). Auf Grundlage des gerade abgelaufenen Geschäftsjahres kommen die Heidelberger noch auf ein 9,9er-KGV. Unter den vermeintlich günstigsten Aktien finden sich erwartungsgemäß die Autobauer. Ihnen wird nicht zugetraut, auf lange Sicht hinweg noch die Renditen zu erwirtschaften, die man bislang von ihnen gewohnt war. Für das Jahr 2021 sind die Analysten aber offenbar noch ziemlich optimistisch. Interessant fand ich, die Deutsche Bank so weit oben in der Liste zu sehen. Gelingt ihr ein Abschütteln der Skandalserie und die graduelle Verbesserung von Eigenkapitalsituation und Profitabilität, so dürfte die Aktie innerhalb der beiden nächsten Jahre plötzlich wieder (riskant, aber dennoch) sehr lukrativ erscheinen.
Wachstumsstärkere Unternehmen bleiben tendenziell hinten in der Liste Auf den hinteren Plätzen bleibt unter anderem Wirecard trotz ihrer hohen Wachstumsraten und dem kürzlich erfolgten Kurseinbruch. Sollte das Unternehmen seine Marktstellung jedoch tatsächlich wie anvisiert festigen, dürften Anleger in zwei Jahren bereit sein, mehr als ein 17er KGV für den Aschheimer Zahlungsabwickler auf den Tisch zu legen (KGV18: 48).