Die Notenbanken haben die Märkte seit vergangenem Jahr mit Liquidität geflutet. Ganz vorne mit dabei war die weltweit einflussreichste Zentralbank, die amerikanische Fed. Doch nun steigt die Erwartung, dass die Amerikaner den Fuß vom Gas nehmen und eine geldpolitische Wende einleiten. Heute startet das alljährliche Treffen der Experten in Jackson Hole. Anleger sollten dabei die Titel der Bank of America im Blick haben.
Die Fed kauft seit letztem Jahr monatlich für 120 Milliarden Dollar Staatsanleihen und Hypothekenpapiere und hat so die Bilanz auf mehr als acht Billionen Dollar aufgepumpt. Da die Inflation in den USA auf mehr als fünf Prozent stieg und die Wirtschaft heiß läuft, werden die Rufe nach einer Straffung der Geldpolitik lauter. Tatsächlich wird schon länger gestreut, die Fed werde im Herbst die Anleihekäufe drosseln.
Steigende Zinsen voraus?
Beim heute beginnende Event in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wisconsin treffen sich jedes Jahr die mächtigsten Zentralbanker der Welt. US-Medien berufen sich nun auf Quellen innerhalb der Fed, die berichten, dass ein Zeitplan für die Rückführung der Anleihekäufe noch im September veröffentlicht werden könnte. Bis Mai 2022 könnte das Programm dann auslaufen. Da dieses Jahr ein BIP-Wachstum von sechs Prozent in den USA erwartet wird, wäre das Tapering nur die Vorstufe für höhere Zinsen. Häufig wurde Jackson Hole aber eben auch als Bühne genutzt, um große Änderungen in der Geldpolitik zu verkünden. Das könnte dieses Jahr wieder der Fall sein.
Bank of America in den Startlöchern
Die Bank of America ist trotz der bei null liegenden Leitzinsen profitabel und hat seit letztem Jahr einen scharfen Rebound hingelegt. Laut Analysten gehört das Finanzinstitut zu den Häusern, die am stärksten auf Zinsänderungen reagieren. Neben einem Abbau der Risikovorsorge bei Krediten dürfte ein Szenario langsam steigender Zinsen in den USA der Aktie den größten Rückenwind geben.
Acht Milliarden oben drauf
Zwar stieg im zweiten Quartal der Nettogewinn bereits um 173 Prozent auf fast neun Milliarden Dollar, aber das Nettozinseinkommen enttäuschte. Bei einem Anstieg der Zinsen um 100 Basispunkte sollte dieses nach Konzernangaben um acht Milliarden Dollar in den darauffolgenden zwölf Monaten zulegen.
Die Aktie zeigt aktuell Momentum und könnte durch positive Aussagen zu einem Tapering in den kommenden Tagen weiter steigen. Investierte sichern ihre Position bei 26,00 Euro ab. Wer demnächst mit sinkenden Anleihekäufen der Fed rechnet, kann jetzt auch noch einsteigen.