In den meisten Industrienationen kennt man es nicht anders: Einfach den Hahn aufgedreht und klares, köstliches Wasser fließt in Strömen. Doch in vielen Ländern herrscht Wasserknappheit. Und dieses Problem, so prognostizieren Experten, dürfte in den kommenden Jahren noch größer werden. Für viele Investmentprofis ist Wasser deswegen einer der Mega-Anlagetrends.
Wasser, der wichtigste Rohstoff überhaupt, droht knapp zu werden. Für Börsianer ergibt sich damit eine einmalige Anlagechance.
In den meisten Industrienationen kennt man es nicht anders: Einfach den Hahn aufgedreht und klares, köstliches Wasser fließt in Strömen. Doch in vielen Ländern herrscht Wasserknappheit. Und dieses Problem, so prognostizieren Experten, dürfte in den kommenden Jahren noch größer werden. Für viele Investmentprofis ist Wasser deswegen einer der Mega-Anlagetrends.
In den vergangenen 100 Jahren hat sich der weltweite Wasserverbrauch fast verzehnfacht. Am meisten Wasser (70 Prozent) wird in der Landwirtschaft benötigt. Für die Produktion eines Brotes etwa braucht man insgesamt rund 1.000 Liter Wasser, für ein einziges Rindersteak bis zu 20.000 Liter. Experten rechnen damit, dass sich der globale Wasserbedarf in den nächsten 30 Jahren noch einmal verdreifachen wird. Im Jahr 2050 könnte mindestens ein Drittel der Weltbevölkerung an Trinkwassermangel leiden. Viele Regierungen haben den Ernst der Lage erkannt. China etwa, wo die Wasserverlustquote aufgrund ungenügender Infrastruktur extrem hoch ist, wird bis 2010 insgesamt rund 160 Milliarden Dollar vor allem für Technologien zur Wasser- und Luftreinheit ausgeben. Zu den großen Gewinnern dieses Trends gehören Unternehmen, die kostengünstige und umweltverträgliche Verfahren zur Wasseraufbereitung bieten. Hierzu zählt die im Süden Chinas ansässige Bio-Treat Technology. Bekannt ist das Unternehmen wegen seiner von Experten hoch gelobten Technologie namens BMS Biological Process. Der Schlüssel hierbei sind Mikroorganismen, die in Bioreaktoren oder Tanks die Schmutzstoffe im Wasser zerlegen und abbauen. Das Endergebnis des sehr günstigen Verfahrens ist nach internationalen Umweltnormen gereinigtes Wasser.
Auch Hyflux zählt zu den führenden Wasseraufbereitern in Asien. Das Unternehmen mit Sitz in Singapur hat eine Membrantechnik entwickelt, mit der sich Wasser entsalzen lässt. Angesichts der Tatsache, dass 97,5 Prozent der Wasservorräte auf der Erde stark salzhaltig sind, eine Erfindung mit viel Potenzial. Hyflux kommt aktuell zwar auf ein 2007er-KGV von 38, weist allerdings ein Gewinnwachstum von 100 Prozent auf. Die Nummer 1 in Asien kommt aus Japan und heißt Kurita Water Industries. Neben der Wasseraufbereitung forscht die Gesellschaft an Technologien zur Korrosionsverhinderung mit dem Ziel, das Grundwasser sauber zu halten. Kurita Water, mit 30 Standorten auf jedem Kontinent vertreten, weist seit Jahren ein enormes Gewinnwachstum auf. Kein Wunder, ist Japans Boden doch teils stark durch Dioxin verunreinigt. Einen genauen Blick wert ist auch Nalco. Das US-Unternehmen ist der größte globale Produzent von Chemikalien zur Behandlung von Trink- und Abwasser. Darüber hinaus bietet Nalco mehrere Dienstleistungen im Bereich der Wasseranalyse an. Mit einem 2007er-KGV von 21 ist das Papier zwar nicht mehr allzu günstig. Das Marktpotenzial rechtfertigt allerdings einen Aufschlag.
Ein Investment in den lebenswichtigen Rohstoff Wasser bietet viel Potenzial. Bei den Einzelwerten überzeugen vor allem die vier vorgestellten Aktien. Aufgrund ihres spekulativen Charakters und einer teils sehr hohen Volatilität eignen sich die Papiere aber nur zur Beimischung. Wer das Risiko minimieren will, kauft entweder das aktiv gemanagte Indexzertifikat auf den World Water Total Return Index von Société Générale (ISIN: DE000SG1 WWX9) oder den Aktienfonds Pictet Water P (ISIN: LU0104884605).
Erschienen in DER AKTIONÄR Ausgabe 05/2007.