Jede Krise hat auch Gewinner. Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer sieht heute das Glas für deutsche Hersteller sogar halb voll, da es zumindest kurzfristig positive Effekte geben könnte. Doch für Autofirmen bleibt die Lage knifflig.

Es droht ein seit hundert Jahren nicht mehr gesehener Handelskrieg, der auf lange Sicht bleibende Spuren in den Gewinnrechnungen vieler Hersteller hinterlassen kann. Doch Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer sieht inmitten der Börsenpanik auch Grund für Optimismus.
Denn: Das Wall Street Journal meldet, dass Volkswagen eine Importgebühr von 25 Prozent auf alle Fahrzeuge in USA erhebt. Für den Autoexperten ist das ein „sehr cleverer Zug.“
„Danke Donald!“
Seine Erklärung: „Man könnte meinen, dass VW für alle Fahrzeuge, die heute in USA anlanden, die Trump Tax zu 100% weitergibt. Ist das aber wirklich so? Zunächst gilt, dass für die nächste Zeit das ganze ohne Bedeutung ist. Denn alle Autohändler in USA wussten, dass die Trump-Tax kommt und haben daher bis Ende März möglichst viele Autos aus „Old Germany“ gekauft. Jetzt kann man mit dem alten Preis werben… also ein Schnäppchen kaufen, das Auto aus Deutschland zum „alten“ Preis vor dem Trump-Zoll. Das Ganze wirkt wie ein (geschenkter) toller Vorzugseffekt für Autos aus Deutschland. Die Menschen kaufen mehr deutsche Autos, da sie jetzt preisgünstiger erschienen. Danke Donald!“
Aber: „Das funktioniert vielleicht zwei oder drei Monate. Dann sind die Lager abverkauft. Was passiert dann? Vielleicht gibt es eine Verhandlungslösung mit der EU. Dann werden die Zölle anders aussehen. Aber dann hätten die deutschen Autobauer von Donald Trump diesen Sonder-Effekt geschenkt bekommen. Donald fördert den Verkauf der deutschen Autos und lässt die Autoproduktion in Deutschland höher laufen. … für drei Monate. Danke Donald.“
Und was passiert, wenn der Zoll bleibt? Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer: „Ganz einfach, dann bleiben die Preise hoch, aber kein Mensch kauft in USA ein Auto ohne Rabatt. Also gibt der VW-Importeur in USA seinen Händlern Rabatt. 25% höhere Preise für die Kunden sind nicht realistisch. Es werden deutlich weniger sein und wir haben einen Donald-Trump-Sondereffekt beim US-Verkauf von Autos aus Old Germany.“
Eine interessante Überlegung. Doch unterm Strich werden Autos aus Deutschland teurer als bisher und amerikanische wie Ford und Tesla bieten schon jetzt verstärkt Rabatte an, was knifflig für europäische Akteure wird.
Große „Rabatte“ sehen wir aktuell auch an den Aktienmärkten. Wie hier beschrieben, gibt es ein Problem: Das Vertrauen zwischen Staaten und Investoren nimmt gerade Schaden, eine Heilung dauert ohne schnelle Gespräche Monate. Realistische Möglichkeit: Wir tauchen bei betroffenen Industrieaktien (und Tech-Aktien, falls Apple von der EU ins Visier genommen wird) einige Wochen weiter ab, bevor sich dann Jahrhundertchancen ergeben. Daher ist eine gewisse Cashquote eine gute Idee. Die Barmittel betragen im Depot 2030 derzeit rund 50 Prozent.
Erste Schnäppchen kaufen!
Damit kaufen wir nun teils neu. So gibt es ein frisches TFA-Signal bei einem Infrastrukturgewinner aus Deutschland, der von den neuen Merz-Milliarden beflügelt werden dürfte. Einfach hier für 2025 freischalten und mit uns nun auf die Jahrhundert-Schnäppchenjagd gehen.