Daimler Truck hat wegen schwacher Geschäfte in Asien und in Europa im zweiten Quartal 2024 deutlich weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahr. Der Dax-Konzern brachte von April bis Juni 112.195 Brummis und Busse an den Mann. Ein Minus von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Analysten hatten die Entwicklung im Vorfeld erwartet. Die Aktie gab dennoch ihre Anfangsgewinne vom Montag im Verlauf des Tages wieder vollständig ab.
Die insbesondere in Europa und Lateinamerika vertretene Sparte Mercedes-Benz verkaufte 22 Prozent weniger Fahrzeuge. Auf dem wenig rentablen asiatischen Markt betrug das Minus für Daimler Truck sogar 29 Prozent. Auch auf dem für den Konzern profitabelsten und größten Markt Nordamerika ging der Absatz um 5 Prozent zurück. Die Bus-Sparte legte bei den Verkäufen hingegen um 8 Prozent zu.
Im Summe verkaufte Daimler Truck im ersten Halbjahr somit 221.106 Lastwagen und Busse verkauft. Ein Minus von 14 Prozent. Die Schwaben verzeichnen nach dem Bestell- und Absatzboom nach der Corona-Pandemie seit geraumer Zeit Rückgänge bei den Aufträgen. In Europa lastet derzeit die schwache Wirtschaftsentwicklung auf der Zuversicht der Speditionen.
Die entscheidende Frage bleibe, wie schnell sich die Erholung der Frachtmärkte im zweiten Halbjahr in den Aufträgen zeige, so Jefferies-Analyst Michael Aspinall. Die schwache Konjunktur belaste den Absatz.
Goldman Sachs blieb trotz der schwierigen Situation für Daimler Truck bei der Kaufempfehlung für die Aktie. Der Absatz im zweiten Quartal habe dem Konsens entsprochen, schrieb Analystin Daniela Costa. Der Geschäftsmix sei dank besserer Nordamerika-Zahlen aber besser als gedacht, da Daimler Truck dort die profitableren Umsätze erziele. Ihr Kursziel für die Aktie liegt bei 46 Euro.
Eine Schippe drauf legte RBC-Analyst Nick Housden. Insgesamt habe sich der Nutzfahrzeughersteller im zweiten Quartal erwartungsgemäß entwickelt, schrieb Housden in seinem Update. Sein Kursziel für die Aktie lautet 61 Euro.
Daimler Truck rechnet nach Prognosen aus dem Frühjahr in diesem Jahr mit einem Absatz zwischen 490.000 und 510.000 Einheiten. 2023 hatte das Unternehmen noch 526.053 Fahrzeuge verkauft. Der Konzern begründet den erwarteten Rückgang mit schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen und dem Ausbleiben von Nachholeffekten.
Mit Blick auf das Gesamtjahr dürfte Daimler Truck zwar den Gegenwind durch das aktuell schwierige Marktumfeld zu spüren bekommen, eine bessere Verkaufspreisdurchsetzung und eine höhere Auslastung der Werke sollten die Profitabilität am Ende aber stimulieren. Die mittelfristigen Aussichten sind unverändert gut. Anleger beachten den Stoppkurs bei 35 Euro.
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