Daimler-Truck will die Profitabilität in den nächsten Jahren Stück für Stück steigern. Darüber hinaus wird der Brummi-Hersteller in den nächsten Monaten zusammen mit Partnern ein Ladenetz für Elektro-LKWs hochziehen. Betrachtet man die Bewertungsmultiplen, ist die Aktie im Vergleich zur Konkurrenz zu günstig.
Daimler Truck will mit NextEra Energy Resources und BlackRock Renewable ein US-Ladenetz für Fahrzeuge mit Elektro- und Wasserstoffantrieb aufbauen. Das Vorhaben solle mit rund 650 Millionen US-Dollar (rund 583 Millionen Euro) angeschoben werden - der Betrag komme zu gleichen Teilen von den drei Unternehmen. Erste Ladestationen solle es vom kommenden Jahr an geben, teilte der Lastwagenhersteller mit.
Daimler Truck mit gut 100 000 Beschäftigten wurde im Dezember von Daimler abgespalten und ist nun selbstständig. Beim Übergang vom Verbrenner zu neuen Antrieben setzt der Konzern auf Batterie und Brennstoffzelle. Im Jahr 2030 könnten Lkw mit diesen Antrieben zusammen bis zu 60 Prozent des Absatzes ausmachen, hatte Vorstandschef Martin Daum gesagt.
Daum will in den nächsten Jahren vor allem die Marge verbessern und sich zu anderen Brummi-Hersteller wie Volvo, Scania und Paccar, aufschließen, die deutlich profitabler arbeiten. „Wir arbeiten heute schon an unserer Profitabilität. Wir sind heute ein solides Unternehmen, machen gute Fortschritte“, sagt Vorstand Martin Daum im Interview mit DER AKTIONÄR TV. Volvo erwirtschaftet eine Marge von knapp 11 Prozent, Paccar rund 9 Prozent, während Daimler Truck bei knapp 6,5 Prozent liegt.
Die Umsätze von Daimler Truck sollten im Zuge der brummenden Weltkonjunktur in den nächsten Jahren peu a peu klettern. Daimler Truck ist allerdings kein Sprinter, Anleger sollten sich eher auf einen Dauerläufer einstellen. Schafft Daum mit seinem Team, die Marge Stück für Stück an die weitaus profitablere Konkurrenz anzugleichen, hat der Truck-Hersteller deutliches Upside-Potenzial. 35 bis 40 Milliarden Euro könnte Daimler Truck durchaus auf die Waage bringen.