Der Lastwagenhersteller Daimler Truck setzt wegen des Versorgungsengpasses bei Halbleitern auf Kurzarbeit in einigen Bereichen von zwei großen Werken. Auf die Stimmung der Anleger hat die Meldung bisher wenig Einfluss. Die Aktie startet stark in die neue Handelswoche und setzt damit die Erholung fort.
Betroffen seien die Fabriken in Mannheim im laufenden Monat und in Gaggenau im kommenden Monat, teilte ein Sprecher des Herstellers am Montag auf Anfrage in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart mit. Die Tageszeitung "Badische Neueste Nachrichten" berichtete über Kurzarbeit in Gaggenau. Mit Kurzarbeit würden einzelne Produktionsruhetage und abgesagte Schichten überbrückt, sagte der Sprecher. Details nannte er nicht.
Das Werk Mannheim mit rund 4800 Mitarbeitern stellt Motoren und zugehörige Teile für alle Nutzfahrzeugsparten des Lkw-Bauers her. In Gaggenau mit knapp 6200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden unter anderem Getriebe und Achsen gefertigt.
An den anderen Lkw-Standorten gebe es zurzeit keine Kurzarbeit, berichtete der Sprecher. Vorstandschef Martin Daum hatte in der vergangenen Woche über eine gute Auftragslage berichtet. Schon im vergangenen Jahr gab es aber spürbare Probleme mit Lieferengpässen in der Halbleiterversorgung. Der Hersteller produzierte deswegen auch auf Halde. Daimler Truck mit rund 100 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist aus eigener Sicht der weltweit größte Hersteller von Lastwagen und Bussen.
Die Meldung ist ein weiteres Zeichen dafür, dass insbesondere die Fahrzeugbauer unter dem Chipmangel leiden. Die Daimler-Truck-Aktie hat sich dennoch erfolgreich vom Tief am 7. März bei 20,29 Euro gelöst und notiert inzwischen rund 30 Prozent höher. Für die Bullen steht als nächstes Etappenziel der Widerstand bei 29 Euro im Fokus. DER AKTIONÄR bleibt langfristig optimistisch für Daimler Truck.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Mit Material von dpa-AFX