Trotz der Negativ-Schlagzeilen, wonach der Autobauer Daimler momentan mit Qualitätsproblemen bei der Premium-Marke Mercedes-Benz kämpft, bleibt die Schweizer Großbank UBS positiv gestimmt. DER AKTIONÄR zeigt, auf welche Kursmarken es jetzt ankommt, was hinter den Negativ-Berichten steckt und wie Anleger nun mit der Aktie verfahren sollten.
Die Daimler-Aktie startet mit Verlusten in den Handelstag. Grund hierfür dürften - neben dem schwachen Marktumfeld - auch Medienberichte sein, wonach Daimler derzeit mit diversen Mängeln an Mercedes-Benz Fahrzeugen zu kämpfen hat.
Wie Fokus online berichtet, tummeln sich auf einem alten Flugplatz im niedersächsischen Ahlhorn derzeit tausende Mercedes-Benz, die eigentlich auf Ihre Auslieferung warten, jedoch aufgrund von "diverser Mängel" nicht ausgeliefert werden können, wie der Autobauer Daimler mitteilte.
Dem Anschein nach hat der Konzern Probleme mit der Produktion der neuen Generationen der SUV-Modelle GLE und GLS im Daimler-Werk Tuscaloosa in den USA. Dort wurden bei insgesamt 40.000 Modellen fehlerhafte Sitzanlagen und Stoßfänger montiert worden sein, wie die Automobilwoche berichtete.
Die Schweizer Großbank UBS sieht jedoch Potenzial für die Aktie des Autobauers. In einer neuen Einschätzung hoch der Analyst Patrick Hummel das Kursziel für Daimler von 52 auf 54 Euro an und stufte die Aktie von "Neutral" auf "Buy" hoch.
Hummel zufolge würden die deutlichen Kursverluste bei Daimler und BMW in den vergangenen zwölf Monaten nun den anhaltenden Druck auf die Margen und den Cashflow inzwischen berücksichtigen, ignorierten aber mögliche Gegenmaßnahmen der Autobauer.
Zudem rechnet er mit der Ankündigung eines Umstrukturierungspakets mit dem Ziel der Kosten- und Cashflow-Verbesserung im Rahmen des Kapitalmarkttages von Daimler im November.
Aus charttechnischer Sicht muss jetzt die Unterstützungszone zwischen 41,80 und 39,50 Euro verteidigt werden. In den vergangenen Handelstagen konnte sich der DAX-Titel von dieser Zone zwar deutlich absetzten, droht jedoch aufgrund der Negativ-Meldungen wieder in diesen Bereich zurückzufallen.
Kann die Unterstützungszone verteidigt werden, ist in einem freundlichen Gesamtmarkt eine technische Gegenreaktion bis 44,87 Euro möglich. Hier wartet ein wichtiger Widerstand auf die Aktie. Wird diese Hürde genommen, wäre der Weg bis 46,50 Euro frei.
Die hohen Investitionen in neue Antriebsformen, vor allem in die Elektromobilität, schlagen weiterhin auf die Margen des Autobauers. Auch die hohe Abhängigkeit der deutschen Hersteller von den asiatischen Herstellern von Batteriezellen wie LG Chem, CATL oder Samsung SDI ist mit Vorsicht zu genießen. Neue Ideen sind ich Sachen Mobilitätstdienste gefordert. Ein Einstieg drängt sich vorerst nicht auf.
Mit Material von dpa-AFX.
Hinweis: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.