Zuletzt standen die Aktien der deutschen Autobauer erneut unter Druck. Schwache Verkaufszahlen im wichtigsten Automarkt der Welt, China, drückten auf die Stimmung. Die Daimler-Aktie ist weiter auf Bodensuche, wo liegt die nächste wichtige Unterstützung?
„Die vom US-Präsidenten Donald Trump ausgelösten Zollkriege und Sanktionen treiben den Weltautomarkt immer tiefer in die Krise. Im Jahr 2019 wird die Nachfrage nach Neuwagen weltweit um mehr als vier Millionen Verkäufe schrumpfen. So erheblich war der Rückgang selbst in der Weltfinanzkrise 2008 und 2009 nicht. Derzeit erleben wir den größten Einbruch des Weltautomarkts mehr als seit 20 Jahren“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer und sorgt für Sorgenfalten bei allen Fans von Autoaktien.
Europa legt zu, China bleibt schwach
Auch Analyst Arndt Ellinghorst von Evercore ISI machte in einer Studie auf einen erneut schwachen Automobilabsatz in China aufmerksam. So sei in den ersten neun Tagen im Juni der Absatz im Einzelhandel um 24 Prozent zurückgegangen und im Großhandel sogar um 48 Prozent. Der Rückgang sei erheblich stärker als Hersteller bislang prognostizierten.
Dass die Nachfrage nach Autos in Europa dagegen wieder anzieht, wird den Autobauern nicht groß helfen. Im Mai stiegen die Neuzulassungen in der Europäischen Union um 0,1 Prozent auf gut 1,4 Millionen Stück, verglichen mit dem gleichen Monat des Jahres zuvor, wie der Branchenverband Acea am Dienstag mitteilte.
Im Vergleich zu China ist der europäische Markt weitgehend gesättigt. Große Sprünge sind hier nicht zu erwarten.
Wichtigster Automarkt der Welt
China ist mit 23 Millionen neu verkauften Autos pro Jahr der wichtigste Automarkt der Welt. Die deutschen Autobauer sind demnach stark von der Entwicklung der Verkaufszahlen sowie der Konjunktur im Reich der Mitte unheimlich abhängig.
Abwarten!
Was die Daimler-Aktie betrifft, so können Anleger können etwas durchatmen. Das Papier hat sich im Bereich von 45,00 Euro gefangen – vorerst zumindest. Nach unten wartet die nächste Unterstützung erst im Bereich von 43,50 Euro. So niedrig notierte die Daimler-Aktie im Juni 2013.
Das Chartbild hinterlässt erst wieder einen besseren Eindruck, sobald die Daimler-Aktie nach oben den horizontalen Widerstand bei 48,50 Euro überwindet. Auch was den Gesamtmarkt betrifft, so kann noch keine Entwarnung geben werden. Abwarten!