Die Daimler-Aktie steht unmittelbar vor dem Test des massiven Widerstands bei 19,65 Euro. So tief notierte das Papier zuletzt während der Finanzkrise im März 2009. Der Börsenwert des Automobil-Herstellers ist mittlerweile auf 23,4 Milliarden Euro geschrumpft.
Umsatz- und Ergebnisschätzungen runter
JPMorgan-Analyst Jose Asumendi hat wegen der Corona-Pandemie seine Prognose für die weltweite Fahrzeugproduktion im laufenden Jahr deutlich nach unten geschraubt. Entsprechend reduzierte er seine Umsatz- und Ergebnisschätzungen für den Autobauer der Jahre 2020 und 2021. Dennoch sei er davon überzeugt, dass der Einbruch kurzlebig und für das zweite Halbjahr mit einer schnellen Erholung des Automobilsektors zu rechnen sei, schrieb der Experte in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie.
Das Kursziel für die Aktie von Daimler hat Asumendi von 51 auf 31 Euro gesenkt. Seine Einstufung lautet auf dem aktuellen Kursniveau jedoch "Overweight".
Es macht wenig Sinn, bei den Automobil-Herstellern derzeit groß mit Gewinn- und Umsatzmultiplen zu jonglieren. Die bisherigen Schätzungen der Analysten werden in ein paar Wochen ohnehin nur noch Makulatur sein. Jedoch: Mit einem Börsenwert von nur noch 23,4 Milliarden Euro hat der Markt bereits vieles eingepreist. Zum Vergleich: Sollte Daimler einen Umsatzrückgang von 25 Prozent im Jahr 2020 hinnehmen müssen, so würde dieser noch immer bei knapp 137 Milliarden Euro liegen. Wird die Aktie noch einmal bis zum Niveau vom März 2009 bei knapp 19,65 Euro durchgereicht, wagen Anleger mit einem langen Atem einer erst kleine Position.
(Mit Material von dpa-AFX)