Nachdem sich die Aktie von Daimler von ihrem Jahrestief bei 40,31 Euro, das im August markiert wurde, deutlich erholen konnte, ist das Papier zuletzt in eine Konsolidierung übergegangen. Auch am heutigen Montag muss der Wert einen leichten Verlust einstecken. Am frühen Nachmittag geht es 1,1 Prozent nach unten. Damit ist Daimler der viertschwächste Wert des Tages im DAX. Nur die Deutsche Post, MTU Aero Engines und Fresenius Medical Care verlieren noch stärker. Dabei ist die Aktie von Daimler an eine wichtige Unterstützung herangelaufen: die 200-Tage-Linie. Diese gilt es nun zu verteidigen.
Daimler-Vorstandschef Ola Källenius hat derweil bekräftigt, trotz der Unruhen in Hongkong am China-Geschäft festhalten zu wollen. „Ich sage es ganz deutlich: Dieser Markt sichert Arbeitsplätze in Deutschland", sagte er der "Bild am Sonntag". China sei für Daimlers Pkw-Geschäft mit Abstand der größte Markt – "und bleibt der größte Wachstumsmarkt in den nächsten zehn Jahren", zitiert ihn die Zeitung weiter. Er hoffe auf eine baldige Deeskalation in Hongkong und weist darauf hin, dass in allen Daimler-Werken "weltweit die gleichen Standards für unsere Arbeit und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" gelten.
Die Demonstrationen in Hongkong waren vor einem halben Jahr aus Ärger über ein geplantes Gesetz für Auslieferungen von Verdächtigen an China entbrannt. Danach entwickelte sich der Protest zu einer breiteren Bewegung gegen den zunehmenden Einfluss der kommunistischen Führung in Peking. Seit der Rückgabe der früheren britischen Kronkolonie 1997 an China wird Hongkong nach dem Grundsatz "ein Land, zwei Systeme" autonom regiert. Die sieben Millionen Hongkonger genießen mehr rechtliche Freiheiten als Bürger in der Volksrepublik.
Mit der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas steht Anfang Januar 2020 ein wichtiges Event bevor. Hier könnte es neue Impulse geben. Für die Aktie ist in jedem Fall wichtig, dass die 200-Tage-Linie verteidigt werden kann.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.
(Mit Material von dpa-AFX)