Jeder spricht nur noch über die Mobilität der Zukunft: Flugtaxis, Robotaxis, Elektro- oder Wasserstoffantrieb. Jeder spekuliert darüber, wer denn diesen großen Umbruch überleben wird, und wer dabei auf der Strecke bleiben könnte. Die Aktien von Daimler, BMW und Volkswagen kommen seit Monaten nicht vom Fleck, dagegen steuert das Papier von Ferrari schnurstracks auf das Allzeithoch bei 129,50 Euro zu.
Schwierige Phase
Die Autoindustrie befinde sich im Umbruch. Weg von Verbrennern, hin zu neuen Antriebsformen wie der Elektromobilität, Wasserstoff- und Erdgasantrieb oder sogar Flugtaxis. Das wird Milliarden verschlingen. Darüber hinaus gilt es, jetzt die richtigen Deals einzufädeln. Einige der technologischen Neuerungen wie das autonome Fahren werden den Kunden aufregende Möglichkeiten bieten. Auf der anderen Seite bedeutet das für Daimler, BMW und Co einen riesigen Aufwand und sehr hohe Investitionen. Fakt ist: Firmen, die versuchen allein zu überleben, werden große Probleme bekommen. „Die Zeit für Kooperationen ist gekommen“, sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöfer gegenüber dem AKTIONÄR.
Ferrari: EBIT in Millionen Euro
Knackige Marge
Ferrari scheint das ganz und gar nicht zu stören. Dem Autobauer geht es blendend. Die Mannschaft verdient Geld wie Heu. Laut der letzten Studie des CAR-Instituts kligeln bei Ferrari mit jedem verkauften Auto knackige 69.000 Euro Gewinn in der Kasse. Im Schnitt kosten die PS-Protze 280.000 Euro.
Zum Vergleich: Mercedes und BMW machen pro Auto 3.000 Euro Plus. Die Kernmarke von VW, VW-PKW, kam 2018 nur auf eine Marge von mickrigen 3,8 Prozent. Während die Aktien von Daimler, BMW und VW überhaupt nicht in die Gänge kommen, klettert das Papier von Ferrari immer weiter nach oben.
Optimistisch ins Jahr 2019
Kein Wunder, geht Ferrari doch voller Optimismus ins Jahr 2019. Der italienische Luxusautohersteller rechnet mit anhaltend guten Geschäften. Umsatz und Gewinn sollen im laufenden Geschäftsjahr ungeachtet aller wirtschaftlichen Risiken weiter zulegen. Konzernchef Louis Camilleri setzt dabei unter anderem auf höhere Margen durch limitierte Auflagen von besonderen Sportwagen.
Sportliche Bewertung - Allzeithoch im Blick
Auf dem aktuellen Niveau ist das Papier allerdings überaus sportlich bewertet. 22 Milliarden Euro Börsenwert bei einem Umsatz von 3,4 Milliarden Euro im Jahr 2018. Das KGV beträgt 32. Auch wenn die Gewinnmargen mehr als beeindruckend sind. Wer investiert ist, bleibt dabei und setzt einen Stoppkurs bei 98,00 Euro. Nimmt das Papier das Allzeithoch bei 129,50 Euro aus dem Markt, sind Kurse um 140,00 Euro bis 145,00 Euro durchaus drin.