Ola Källenius konnte der Daimler-Aktie keine neuen Impulse geben. Im Gegenteil. Der Kapitalmarkttag hat die hohen Erwartungen der Analysten nicht erfüllt. Die Aktie ging auf Tauchstation.
HSBC-Analyst Henning Cosman sollte recht behalten. Cosman war der Ansicht, dass die Daimler-Aktie in den letzten Wochen bereits viel positive Nachrichten vorweggenommen hatte. Der Analyst ging davon aus, dass der Kapitalmarkttag am 14.November in London und am 15. November in New York den Erwartungen und Hoffnungen kaum gerecht werden würde.
Daimler muss sparen
Daimler-Chef Ola Källenius hatte am Donnerstag in London nicht genügend positive Nachrichten im Gepäck. Das angekündigte Sparprogramm alleine wird nicht die Lösung der Probleme bei Daimler sein.
Bis Ende 2022 sollen die Personalkosten in der Autosparte Mercedes-Benz Cars um mehr als eine Milliarde Euro sinken, teilte der Dax -Konzern am Donnerstag in Stuttgart mit. Dazu sollen sowohl im Management als auch in den indirekten Bereichen Stellen abgebaut werden. "Die Kostenbelastungen zur Erreichung der CO2-Ziele erfordern umfassende Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in allen Bereichen unseres Unternehmens. Dazu gehören auch die Verschlankung unserer Prozesse und Strukturen", sagte Källenius
Keine Aussagen zur Dividende
Källenius machte keine Aussagen zur Dividende. Es gab keine Neuigkeiten zur strategischen Umgestaltung bei Daimler. Viele hatten News in Sachen Portfolio-Anpassungen und neue Ziele im Bereich elektrischer Antriebe erwartet.
In Anschluss an den Kapitalmarkttag haben viele Analyten ihre Kursziele für die Daimler-Aktie nach unten angepasst. Die Commerzbank reduzierte die faire Bewertung um vier auf 41 Euro. Goldman Sachs ging noch einen Schritt weiter. Das Kursziel wurde von 42 Euro auf 36 Euro gedrückt. Einzig und alleine die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Daimler nach dem Kapitalmarkttag des Autokonzerns auf "Overweight" mit einem Kursziel von 62 Euro belassen. Die Veranstaltung habe seine Überzeugung gestärkt, dass die Stuttgarter einen klaren Plan hätten, schrieb Analyst Jose Asumendi in einer Studie.
Fakt ist: VW hat mit seiner Elektroplattform im Zwickauer Werk erheblichen Vorsprung. Daimlers-Großaktionäre wie Union Investment fordern von Kallänius eine „Operation und keine Schmerztabletten“, damit Daimler gesundet.
Die Daimler-Aktie sackte im Handelsverlauf auf 50,84 Euro ab. Die aktuelle Konsolidierung kann die Aktie durchaus bis in den Bereich von 50,30 Euro führen. Die nächste horizontale Unterstützung liegt bei 48,95 Euro. Die 200-Tage-Linie verläuft bei 49,40 Euro.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler