Nach vielen guten Quartalen sorgte Daimler-Vorstand Dieter Zetsche für lange Gesichter bei den Investoren. Die Zahlen für das erste Quartal lagen weit unter den Erwartungen der Analysten.Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten rechneten für das erste Quartal im Schnitt mit einem Umsatzplus von gut 5 Prozent auf 36,1 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (Ebit) sollte den Schätzungen um 12 Prozent auf 2,56 Milliarden Euro sinken. Dagegen standen ein EBIT von 2,15 Milliarden Euro und ein Umsatz von 35 Milliarden Euro. Hohe Anlaufkosten für die neue E-Klasse drückten in erster Linie auf das Ergebnis.
Analyst Frank Schwope von der Nord LB hielt im Anschluss an die Zahlen seine Kaufempfehlung für die Daimler-Aktie aufrecht. Sein Kursziel lautet 75 Euro. Auch die Citibank rät zum Einstieg.
..schon wieder die USA
Hinzu kam, dass das US-Justizministerium bekannt gab, das Zustandekommen der offiziellen Abgas-Werte von Daimler in den Vereinigten Staaten intern und unter Einbeziehung der US-Aufseher unter die Lupe zu nehmen.
Die Anordnung folgt auf Sammelklagen von US-Autobesitzern, die dem Hersteller illegal überhöhte Emissionswerte vorwerfen. Daimler hat die Anschuldigungen im Gegensatz zu Volkswagen bislang stets zurückgewiesen und betont, sich im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben zu bewegen. Der Stuttgarter Dax-Konzern sagte "vollumfängliche Kooperation" zu.
Aufwärtstrend zu Nichte gemacht
Durch die schwachen Zahlen sowie der schlechten News aus den USA wurde der Aufwärtstrend der letzten Tage wieder zu Nichte gemacht. Die 60-Euro-Marke gilt es jetzt erneut zu verteidigen. Um die Position abzusichern und sich vor möglichen US-Risiken zu schützen, setzen Anleger einen Stopp bei 57,50 Euro. Halten!