Über kaum eine Aktie wird in den Börsenforen derart heiß diskutiert wie über Gazprom. Sollte man die niedrigen Kurse im Zuge des jüngsten Kursrutsches nun zum Einstieg nutzen oder wird sich die Talfahrt fortsetzen? DER AKTIONÄR zeigt die Gründe auf, weshalb man jetzt vorsichtig sein sollte.
Kundenschwund in Europa
Westeuropa wird sich über kurz oder lang unabhängiger von russische Gasimporten machen müssen. In naher Zukunft komplett ohne Gas aus den Weiten Sibiriens auszukommen, ist zwar vorerst eine Utopie. Die Krim-Krise scheint viele Regierungen in Europa allerdings zumindest zum Umdenken veranlasst zu haben. Für Gazprom wäre das bitter: Denn mehr als die Hälfte der Erlöse werden mit westeuropäischen Kunden erzielt.
Staat hält die Mehrheit
Der mächtige Gasriese muss sich angesichts der Aktienmerhheit des Staates dem Willen des Kreml beugen. So werden Gazprom mitunter Preisnachlässe aufgedrückt – und das nicht nur für den russischen Heimatmarkt und damit das Wahlvolk Putins. Die Ukraine wurde beispielsweise unter dem pro-russischen Präsidenten Janukowitsch zu einem Preis von nur 268,50 Dollar versorgt, der ein Drittel unter den Preisen für Westeuropa lag. Zudem sind Staatskonzerne meist unproduktiver als private Firmen.
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