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04.08.2023 ‧ Max Gross

Cybersecurity-Aktien unter Druck: Fortinet crasht nach Prognosesenkung

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Fortinet

Den zuletzt so starken Cybersecurity-Aktien droht heute ein ganz schwacher Handelstag: Nach unzureichenden Quartalszahlen und einer Prognosesenkung crashte gestern Abend Fortinet, verlor nachbörslich 15 Prozent und dürfte heute die gesamte Branche mit in den Abgrund reißen.

Nach einem schwachen letzten Jahr konnten die Papiere von CloudFlare, Fortinet, Palo Alto und Co. in 2023 bislang groß auftrumpfen. Nicht wenige Cybersecurity-Aktien liegen seit dem Jahreswechsel 50 Prozent im Plus. Das vergleichsweise schwache Quartalsergebnis von Fortinet könnte dieser Hausse aber vorübergehend einen kräftigen Dämpfer verpassen:

Hohe Bewertung, zu wenig geliefert

Zwar gelang dem branchenintern überdurchschnittlich margenstarken Unternehmen auch im abgelaufenen Quartal ein Umsatzwachstum von 25 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar. Analysten hatten aber noch etwas mehr erwartet. Beim Gewinn pro Aktie standen gegenüber der Schätzung von 0,34 Dollar nach einem Gewinnwachstum von 58 Prozent (Vorjahresquartal: 0,24 Dollar pro Aktie) 0,38 Dollar zu Buche. Angesichts der Tatsache, dass Fortinet erst vor wenigen Tagen ein neues Allzeithoch markiert hatte, dürfte das dem Markt aber schlicht zu wenig gewesen sein.

Das galt erst recht für den Ausblick auf das Gesamtjahr: Die Umsatzprognose (Midpoint-Guidance) wurde von 5,46 Milliarden Dollar auf 5,4 Milliarden Dollar gekürzt. Zwar hob das Management die Schätzung für die operative Marge und damit auch den Gewinn pro Aktie leicht auf 1,51 Dollar an. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es sich hier um das um Aktienvergütungen bereinigte Ergebnis handelt; der tatsächlich pro Aktie erzielte Gewinn liegt also niedriger.

Da Fortinet nach der anhaltenden Rally bereits mit einem (bereinigten) KGVe (2024) von 44 und damit ungeachtet des hohen Wachstums sportlich bewertet war, genügte das knappe Erfüllen der Erwartungen und eine gesenkte Prognose einfach nicht.

Deutlich besser löste seine Aufgabe CloudFlare, dass in der Nachbörse gefragt war und acht Prozent zulegen konnte. Da CloudFlare aber noch deutlich kleiner und vor allem weniger profitabel als Fortinet ist, dürfte heute die Kursentwicklung von Fortinet branchenintern den Ton angeben.

Fortinet (WKN: A0YEFE)

Bleibt es vor dem Wochenende beim nachbörslichen Minus von 15 Prozent, korrigiert Fortinet heute auf einen Schlag ein Drittel des in diesem Jahr gelungenen Kursanstiegs. Das ist zwar äußerst schmerzhaft, die Aktie läge damit gegenüber dem Jahresanfang aber noch immer deutlich im Plus. Nach den Höhenflügen auch in den Aktien von Mitbewerbern wie Palo Alto und Zscaler muss man mit Blick auf die fortgeschrittenen Bewertungen aber festhalten, dass den Papieren eine Abkühlung ganz gut tun könnte.

Weder die Zahlen für das abgelaufene Quartal noch der Ausblick auf das Gesamtjahr wussten bei Fortinet gestern Abend zu überzeugen. Angesichts der steilen Rally und neuen Allzeithochs in diesem Jahr hätte das Unternehmen einfach mehr liefern müssen. Vor dem Wochenende drohen scharfe Verluste auch in den Papieren der Mitbewerber. Die Branche steht vor einem harten letzten Handelstag.

Die langfristige Story bleibt dessen ungeachtet intakt, erst gestern meldete Microsoft, eine russische Hacker-Gruppe habe sich an Phising-Attacken über Teams versucht. Das zeigt: Ohne wirksamen Schutz gegen Angriffe aus dem Internet geht heute nichts mehr! Wer hohe Schwankungen in einzelnen Werten vermeiden will, kann auf den Cybersecurity Index von DER AKTIONÄR Premium Invest zurückgreifen und auf die gesamte Branche setzen.

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