Der deutsche Impfstoffhersteller CureVac rechnet mit einer EU-Zulassung seines Corona-Impfstoffs Ende Mai oder Anfang Juni. Dies teilte CureVac-Chef Franz-Werner Haas am Donnerstag in einer Anhörung des Europaparlaments mit. Die entscheidenden Daten der klinischen Tests seien für Mitte April zu erwarten.
In derselben Anhörung bekräftigte der britisch-schwedische Hersteller Astrazeneca sein Ziel, der Europäischen Union bis Ende März 40 Millionen Dosen seines Impfstoffs zu liefern. Firmenchef Pascal Soriot sagte, auch er sei enttäuscht über Produktionsausfälle an einigen europäischen Standorten. Doch tue die Firma alles, die zugesagte Menge zu erreichen. Man lerne jeden Tag, und er sei zuversichtlich, dass die Produktionsmengen im zweiten Quartal zunähmen, fügte Soriot hinzu.
Der Gesundheits- und der Industrieausschuss des Europaparlaments hatten die Chefs der wichtigsten Impfstoffhersteller eingeladen, mit denen die EU Lieferverträge hat. Vor allem Astrazeneca-Chef Soriot musste sich kritischen Fragen stellen. Die Firma hatte Ende Januar überraschend bekannt gegeben, der EU statt 80 Millionen Impfdosen im ersten Quartal nur 31 Millionen liefern zu können. Später erhöhte das Unternehmen die Zusage leicht auf 40 Millionen Dosen bis Ende März.
Am Markt kam die Ankündigung von CureVac nicht so gut an. Viele Marktteilnehmer hatten wohl mit früheren Ergebnissen und auch einer frühen möglichen Zulassung gerechnet. Das Papier rutschte im Tagesverlauf kräftig ins Minus. Am Abend notiert die Aktie von CureVac 6,2 Prozent tiefer bei 75,61 Euro. Doch auch wenn der Impfstoff noch etwas auf sich warten lässt, bleiben die Aussichten dennoch gut. Die letzten Daten waren sehr vielversprechend und Impfstoff wird weiter dringend benötigt. Insbesondere Deutschland hofft auf CureVac. Die meisten Dosen wurden hierzulande bei BioNTech bestellt, auf Platz zwei folgt gleich CureVac – noch vor Astrazeneca, Moderna und Johnson & Johnson. Geduld bewahren!
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: CureVac.
(Mit Material von dpa-AFX)