CTS Eventim kann sich langsam von der Corona-Krise erholen. Im dritten Quartal hat der Veranstalter und Tickethändler seine Umsätze signifikant steigern können. Und sowohl operativ als auch unterm Strich ist das Unternehmen wieder in der Gewinnzone. Eine Prognose gibt es allerdings aufgrund der unsicheren Pandemie-Lage immer noch nicht.
Sowohl beim Ticketverkauf als auch im Segment Live Entertainment konnte CTS steigende Erlöse verzeichnen. Allerdings liege die Zahl der Veranstaltungen als Folge der Corona-Krise weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau, hieß es in der Mitteilung. Deshalb versucht CTS auch zu expandieren: Ende September ist das Unternehmen in den nordamerikanischen Ticketing-Markt eingestiegen. Ziel sei es, eine Alternative zu den derzeit dominierenden Anbietern in den USA und Kanada zu etablieren. Im Bereich Live Entertainment war dies bereits im vergangenen Jahr der Fall gewesen durch ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem US-Promoter Michael Cohl.
Ordentliches operatives Ergebnis
Zudem wurde im laufenden vierten Quartal die Mehrheit an dem Soft- und Hardware-Hersteller Simply-X übernommen, um unter anderem die Einlasskontrollen weiter zu optimieren. Aber auch operativ kann sich CTS etwas berappeln. Das EBITDA lag im Q3 bei 26 Millionen Euro nach einem Verlust von 15 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Während das Geschäft mit Ticketverkäufen wieder profitabel ist, steht zwar im Segment für Live Veranstaltungen noch ein Verlust von 1,1 Millionen Euro. Allerdings konnte auch dieser im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verringert werden.
Neun-Monats-Zahlen schwächer
Auf Neun-Monats-Sicht verschlechterte sich das operative Ergebnis trotz Kosteneinsparungen jedoch. Denn das erste Quartal im vergangenen Jahr war noch kaum von der Pandemie beeinflusst. Dabei profitierte CTS vor allem von staatlicher Unterstützung: Von den 105,4 Millionen Euro operativem Ergebnis nach neun Monaten entfallen rund 100 Millionen Euro auf Corona-Hilfen der deutschen Bundesregierung. Diese dürften laut den Einschätzungen von Experten auch dafür sorgen, dass dieses Jahr besser laufen werde als letztes Jahr.
Jahresüberschuss erzielt
Immerhin stand unter dem Strich auch im dritten Quartal mit 4,5 Millionen Euro wie auch schon im Vorquartal ein Gewinn. Trotzdem bleibt das Vorkrisen-Niveau noch ein ganzes Stück entfernt. Und: Wegen der Unsicherheit hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Pandemie wagt das Unternehmen weiterhin keine Prognose.
Die CTS-Aktie verliert am Donnerstag rund 1,3 Prozent und notiert bei 62,88 Euro.
Klar, aktuell ist ein Ausblick aufgrund der unberechenbaren Corona-Entwicklung kaum möglich. Das verunsichert die Anleger und dürfte der Grund für das heutige Minus sein. Ein Neueinstieg drängt sich auch aus charttechnischer Sicht derzeit nicht auf.
Wer allerdings der Empfehlung des AKTIONÄR (Ausgabe 40/2020) von Anfang an gefolgt ist, liegt mit 56 Prozent im Plus. Deshalb lautet die Devisen: Dabeibleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)