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CTS Eventim: Darum wird die MDAX-Aktie so nach unten geknüppelt

CTS Eventim: Darum wird die MDAX-Aktie so nach unten geknüppelt
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Martin Mrowka 24.02.2020 Martin Mrowka

Das Coronavirus breitet sich in Norditalien aus. Mittlerweile sind dort 215 Menschen mit Covid-19 infiziert, fünf Erkrankte sind verstorben. Italien ist aktuell mit Abstand das Land mit den meisten erfassten Fällen in Europa. Um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu unterbinden, wurden mehrere Ortschaften zwischen Mailand und Venedig per Staatserlass abgeriegelt. Schulen, Universitäten und Museen bleiben geschlossen, Sportveranstaltungen werden abgesagt. Auch der Karneval von Venedig, der bis Dienstag gehen sollte, wurde vorzeitig beendet. MDAX-Wert CTS Eventim leidet mit.

Gerade erst war an den Finanzmärkten die Sorge wegen des Coronavirus abgeebbt - doch damit ist es jetzt vorerst vorbei. Auf breiter Front brechen die Aktienkurse am Montag ein. Einer der größten Kursverlierer in Deutschland ist die Aktie von CTS Eventim. Die Papiere des Tickethändlers und Veranstalters rutschten zeitweise um mehr als elf Prozent bis auf 52 Euro ab und damit auf das tiefste Niveau seit Mitte November.

CTS Eventim leidet besonders darunter, dass das öffentliche Leben in vielen Gegenden Norditaliens inzwischen praktisch stillsteht. Das MDAX-Unternehmen ist direkt betroffen, gehört ihnen doch der italienische Konzert- und Show-Veranstalter Vivo Concerti.

CTS Eventim (WKN: 547030)

Die DZ Bank hat indes ihre Einstufung für CTS Eventim heute auf "Halten" mit einem fairen Wert je Aktie von 54 Euro belassen. Um Ansteckungsrisiken mit dem Coronavirus zu minimieren, könnten zwar Verbraucher in den nächsten Monaten Konzerte und Festivals meiden, schrieb Analyst Thomas Maul in einer aktuellen Studie. Gleichzeitig könnten Behörden die Genehmigung für Großveranstaltungen zurückziehen.

Da aber CTS Eventim aufgrund der Saisonalität des Geschäfts den Löwenanteil der Erträge im zweiten Halbjahr realisiere, erscheinen die Abwärtsrisiken für die Gewinnschätzungen derzeit als überschaubar.

Zudem stehen nach wie vor hohe Entschädigungszahlungen wegen der gescheiterten Pkw-Maut im Raum. Im Streit um Entschädigungsansprüche steht ein Schiedsverfahren zwischen dem Bund und den vorgesehenen Betreibern Kapsch und CTS Eventim an. Diese hatten vor Weihnachten ihre Forderungen an den Bund auf 560 Millionen Euro beziffert.

Im Januar hatte der Event-Konzern zudem jeweils 60 Prozent der Anteile an den Schweizer Firmen Gadget Entertainment sowie Wepromote Entertainment übernommen. Damit sichert sich CTS Eventim unter anderem das Open Air St. Gallen. CTS will beide gekauften Gesellschaften mit der eigenen Tochter ABC Production AG zusammenlegen. So richte CTS seine Aktivitäten im Schweizer Live-Bereich "neu und effizient" aus, sagte Chef Klaus-Peter Schulenberg. (Mit Material von dpa-AFX)

Auch wenn der CTS-Aktienkurs nun deutlich unter seine 50-Tage-Linie gefallen ist und ein seit vergangenem Sommer intakter Aufwärtstrend zumindest kurzfristig unterschritten wurde - längerfristig ist der MDAX-Konzern gut aufgestellt. Die seit Dezember 2018 gültige Aufwärtstrendlinie verläuft bei 51 Euro. DER AKTIONÄR hält an seinem Kursziel von 70 Euro fest. Ein Stopp-Kurs sollte bei 46,30 Euro platziert werden.

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