Der Biokraftstoffhersteller Cropenergies hebt angesichts stark steigender Verkaufspreise seine Jahresziele deutlich an. Das operative Ergebnis soll in diesem Geschäftsjahr 2022/23 (Ende Februar) bei 165 bis 215 Millionen Euro liegen, wie die Tochter des Südzucker-Konzerns am Mittwoch in Mannheim mitteilte.
Bisher hatte das Unternehmen nur 105 bis 155 Millionen Euro angepeilt nach 127 Millionen im Vorjahr. Schwung liefert das gute Abschneiden im ersten Geschäftsquartal: In den Monaten März bis Mai stieg das operative Ergebnis laut vorläufigen Zahlen mit 87 Millionen Euro auf fast das Sechsfache (Vorjahr: 15 Millionen). Die Aktien von Cropenergies zogen um mehr als vier Prozent an, auch diejenigen von Südzucker und Verbio konnten profitieren.
Hauptgrund für die Entwicklung seien Sicherungsgeschäfte für Rohstoffe und Energie, die bereits vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs und dem damit verbundenen starken Preisanstieg getätigt wurden. Während die Verkaufspreise von Bioethanol deutlich anzogen, konnte Cropenergies also die Einkaufskosten im Zaum halten. Die positiven Ergebniseffekte der Absicherungen würden jedoch in den kommenden Quartalen erkennbar nachlassen, hieß es.
Cropenergies erzielte im ersten Quartal einen deutlichen Umsatzanstieg, der Erlös zog um 86 Prozent auf 399 Millionen Euro an. Im Gesamtjahr rechnen die Mannheimer nun auch hier mit etwas mehr Geschäft: Statt wie bisher geplant 1,35 bis 1,45 Milliarden Euro Umsatz sollen im Gesamtjahr 1,45 bis 1,55 Milliarden Euro erzielt werden.
Die vollständigen Zahlen zum ersten Quartal legt Cropenergies am 6. Juli vor.
Die guten Vorgaben von Cropenergies wirkten sich auch positiv auf den Kurs des Mutterkonzerns Südzucker aus, der 2,2 Prozent zulegt. Die Nachricht ließ auch die Anteile des Biosprit-Konkurrenten Verbio anspringen, zuletzt relativierte sich das Plus dort aber wieder auf knapp ein Prozent. Die Aktie von Cropenergies steigt am späten Vormittag gut drei Prozent auf 10,84 Euro. Dennoch ist die Aktie weiter deutlich angeschlagen. Erst ein Sprung über die 12-Euro-Marke würde das charttechnische Bild deutlich aufhellen. Auch die Aktei von Verbio ist weiter klar angeschlagen. Bei dem Titel ist es wichtig, dass kein neues Jahrestief markiert wird. Südzucker hinegen konnte sich bereits zuletzt recht stabil zeigen und ist kurz davor, ein positives Signal zu generieren.