Die Credit Suisse taumelt derzeit von einem Tief zum nächsten. Die notwendige Kapitalerhöhung, die letzte Woche startete, erfolgte auf einem ungünstigen Kursniveau. Damit sind die Voraussetzungen für den Umbau aktuell mehr als schwierig. Der Absturz ist brutal.
Insgesamt will die Credit Suisse vier Milliarden Euro neues Kapital aufnehmen, um ihre Umstrukturierung zu finanzieren. Die erste der beiden geplanten Kapitalerhöhungen wurde vergangene Woche unter Dach und Fach gebracht. An den früher genannten Konditionen wurde nichts angepasst. Der Bruttoerlös beider Kapitalerhöhungen soll sich - wie angekündigt - auf 4,0 Milliarden Franken belaufen.
Eine Gruppe qualifizierter Anleger hatte laut einer Mitteilung 462 Millionen Aktien zum Preis von 3,82 Franken das Stück gekauft. Der Bruttoerlös für die Bank beträgt damit 1,76 Milliarden Franken. Davon ist der Löwenanteil an die Saudi National Bank gegangen. Diese wird nach der Transaktion somit 9,9 Prozent an der Credit Suisse halten.
Weitere 2,24 Milliarden Franken verspricht sich die Bank aus einer weiteren Kapitalerhöhung über 889 neue Millionen Aktien an die bisherigen Aktionäre. Diesen wurde am 25. November 2022 für jede gehaltene Aktie ein Bezugsrecht zugeteilt. Sieben Bezugsrechte berechtigen dann zum Kauf von zwei neuen Aktien für 2,52 Franken das Stück.
Die Aktie ist in der Folge um mehr als acht Prozent am Montag auf ein Rekordtief bei Franken eingebrochen, da sie erstmals ohne Bezugsrechte für neue Aktien aus der Kapitalerhöhung gehandelt wurden. Seitdem hat der Kurs bis gestern aber weiter nachgegeben.
Die Kapitalerhöhung zu tiefen Kursen ist ein Problem. Das andere ist die Skepsis des Marktes, was den Erfolg des Umbaus betrifft. Die Prämien für Kreditausfallversicherungen erreichten gestern mit 4,26 Prozent ein neues Hoch. Mehr verlangen Investoren nur bei der italienischen Skandalbank Monte die Paschi.
Seit Jahresbeginn hat die Aktie der Credit Suisse fast 70 Prozent an Wert verloren. Die laufenden Kapitalmaßnahmen könnten den Kurs kurzfristig weiter nach unten drücken. Gleichzeitig schwindet das Vertrauen des Marktes. Denn zusätzlich kam es in der Vermögensverwaltung zu Rekordabflüssen von bis zu 80 Milliarden Franken.
Anleger sollten die Aktie weiter meiden.
Mit Material von dpa-AFX.