Die EU-Datenschutzverordnung und der Skandal um Cambridge Analytica hat bei Facebook deutliche Spuren hinterlassen. In Europa ging die Zahl der täglich und monatlich aktiven Nutzer nach Greifen der neuen Datenschutz-Regeln zurück. Der am Mittwochabend veröffentlichte Quartalsumsatz verfehlte die Analysten-Erwartungen und auch die Prognose des Unternehmenschefs war schwächer als erwartet. Nachbörslich ging es bei Facebook mehr als 20 Prozent nach unten. Damit verlor der Börsenwert von Facebook innerhalb weniger Stunden um mehr als 100 Milliarden Dollar. Die Zahl der mindestens einmal im Monat aktiven Nutzer in Europa sank von 377 auf 376 Millionen. Bei den täglich zurückkehrenden Mitgliedern gab es sogar einen Rückgang von 282 auf 279 Millionen. Insgesamt legte die Zahl monatlich aktiver Facebook-Nutzer weltweit von knapp 2,2 auf 2,234 Milliarden zu. Das Wachstum verlangsamte sich damit aber. Experten hatten mit 2,25 Milliarden Nutzer gerechnet.
Die Zahlen im Detail: Der Umsatz stieg im zweiten Quartal dank des boomenden Geschäfts mit Online-Werbung im Jahresvergleich zwar um 42 Prozent auf 13,23 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Vorfeld allerdings einen Zuwachs auf 13,36 Milliarden Dollar erwartet. Der Gewinn kletterte um 31 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar. Immerhin der Gewinn je Aktie konnte mit 1,74 Dollar die Prognosen von 1,72 Dollar leicht übertreffen.
Finanzchef David Wehner machte den Anlegern allerdings wenig Hoffnung auf Besserung, was bei den Investoren natürlich schlecht ankam. Die Wachstumsraten beim Umsatz würden sich im zweiten Halbjahr weiter verlangsamen. Im dritten und vierten Quartal werde das Umsatzwachstum im oberen einstelligen Prozent-Bereich gegenüber den Vorquartalen sinken, sagte er.
Die Aktie von Facebook dürfte am heutigen Donnerstag in Deutschland nur noch knapp über dem Stopp des AKTIONÄR bei 140 Euro eröffnen. Diesen sollten Anleger im Auge behalten.