In den monatelangen Übernahmepoker zwischen dem Chemiekonzern Covestro und dem arabischen Ölriesen Adnoc kommt nun offenbar wirklich Bewegung. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, könnten nun sogar 62 Euro für jede Aktie des DAX-Konzerns geboten werden.
Dem Bericht zufolge soll Adnoc dem Covestro-Vorstand nun ein Angebot in dieser Höhe gemacht haben. Zuvor soll die Offerte bei 60 Euro gelegen haben. Bloomberg berichtet zudem, dass bereits heute der Aufsichtsrat des Leverkusener Unternehmens zusammenkommen soll, um das erneuerte Angebot zu bewerten.
In der vergangenen Woche hatte sich der Vorstandsvorsitzende von Covestro, Markus Steilemann, einem Interview mit der Wirtschaftswoche zu diesem Thema geäußert. Ihm zufolge drängt der Leverkusener Chemiekonzern in den Gesprächen mit Adnoc, nicht nur um einen möglichst hohen Übernahmepreis. Er betonte: "Der Kaufpreis allein ist nicht entscheidend." Steilemann ergänzte: "Wir sind als ein in Deutschland ansässiges Unternehmen nicht nur unseren Aktionären gegenüber verpflichtet. Da unterscheidet sich das deutsche Aktienrecht vom amerikanischen." Es gehe demnach auch um die Einhaltung von Strategie- und Nachhaltigkeitszielen.
Es dürfte spannend werden, ob nach vielen Monaten nun wirklich nachhaltig Bewegung in die Angelegenheit kommt. Offenbar wurde tatsächlich sehr lange über diverse Zukunftsfragen wie allen voran die Nachhaltigkeitsziele von Covestro verhandelt. Sollte Adnoc nun 62 Euro pro Aktie bieten, wäre dies für den Covestro-Vorstand und auch die Aktionäre des DAX-Konzerns sicherlich ein attraktives Angebot.
Zum Vergleich: Als vor knapp einem Jahr die ersten Gerüchte über eine geplante Akquisition durch Adnoc aufkamen, notierte der Kurs noch bei knapp 40 Euro. Wer bei der AKTIONÄR-Empfehlung bereits dabei ist, beachtet weiterhin den nachgezogenen Stoppkurs bei 44,00 Euro.
Update: Covestro hat nun bestätigt, auf Basis der Offerte von 62 Euro nun konkrete Übernahmegespräche mit Adnoc zu führen.
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