Nach zwei sehr schwierigen Jahren 2022 und 2023 hellt sich die Lage für die beiden konjunkturabhängigen Chemieproduzenten Covestro und BASF allmählich weiter auf. So traut nun etwa der Internationale Währungsfonds (IWF) Deutschland in den nächsten zwei Jahren wieder ein deutlich höheres Wirtschaftswachstum zu.
Es sei mit einem Plus von bis zu 1,5 Prozent zu rechnen. 2023 Jahr war die Wirtschaftsleistung noch geschrumpft. Für 2024 wird ein minimales Plus von 0,2 Prozent erwartet, was Deutschland zum Schlusslicht unter den großen westlichen Industrienationen macht.
Bereits für dieses Jahr erwartet der IWF steigende Reallöhne, eine deutlich gesunkene Inflationsrate und dadurch einen höheren privaten Konsum. Das werde das Vertrauen stärken und den Konsum 2025 weiter ankurbeln, hieß es im Länderbericht für Deutschland. Auch eine moderate Lockerung der EZB-Geldpolitik könne helfen. Herausforderungen für Deutschland blieben aber die alternde Bevölkerung, ein schleppendes Produktivitätswachstum und die Transformation hin zu mehr Klimaschutz.
Der IWF empfahl der Bundesregierung, öffentliche Investitionen hochzufahren und Bürokratie abzubauen. Außerdem seien mehr Kinderbetreuungsplätze nötig, um angesichts des Fachkräftemangels mehr Frauen in den Arbeitsmarkt zu bringen. Auch eine stärkere ökonomische Zusammenarbeit in Europa sei nötig, etwa über eine Kapitalmarktunion.
Für viele dieser Maßnahmen seien aber zusätzliche öffentliche Mittel nötig, betonte der IWF. Vor diesem Hintergrund sprach sich die Finanzorganisation mit Sitz in Washington erneut für eine Reform der Schuldenbremse aus. Die Defizitgrenze moderat um etwa einen Prozentpunkt der Wirtschaftsleistung zu lockern, würde erheblichen Spielraum für öffentliche Investitionen schaffen und gleichzeitig die Schuldenquote auf einem Abwärtstrend halten. Das allein werde aber nicht ausreichen, um den zunehmenden Ausgabenbedarf zu decken. Der IWF riet Deutschland zudem, klimaschädliche Subventionen und Steuervorteile zu streichen sowie das Renteneintrittsalter an die steigende Lebenserwartung anzupassen.
Für BASF und Covestro wäre eine nachhaltige Erholung der weltweit wichtigsten Volkswirtschaft natürlich enorm wichtig. Wer bei den beiden DAX-Titel investiert ist, sollte weiterhin die Stoppkurse bei 39,00 Euro (BASF) beziehungsweise 44,00 Euro (Covestro) beachten.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX