Und wieder einmal müssen sich die Anteilseigner des Chemieproduzenten Covestro in Geduld üben. Immerhin: Nachdem es fast ein Dreivierteljahr lediglich "ergebnisoffene" Gespräche mit dem arabischen Ölriesen Adnoc gegeben hatte, laufen nun zwischen den Managern der beiden Unternehmen konkrete Übernahmeverhandlungen.
In der Zwischenzeit passen mehrere Experten ihre Kursziele für die DAX-Titel an. So hat nun etwa die US-Bank JPMorgan nun das Kursziel für die Anteilscheine von Covestro von 38 auf 62 Euro angehoben und damit an die mögliche Adnoc-Offerte angepasst. Die Einstufung beließ Analyst Chetan Udeshi in seinem am heutigen Freitag veröffentlichten Ausblick auf den Quartalsbericht unverändert auf "Neutral". Er rechnet mit einem Umsatz von 3,79 Milliarden Euro und einem operativen Ergebnis (EBITDA) von 303 Millionen Euro.
Die Schweizer Großbank UBS hat das Kursziel für Covestro von 41 auf 52 Euro angehoben, aber die Einstufung auf "Neutral" belassen. Der Absatz dürften sich erholt haben, allerdings bei schwächeren Margen, schrieb Analyst Geoff Haire in seinem Ausblick auf den Quartalsbericht. Er liegt beim bereinigten EBITDA zwei Prozent unter dem Konsens. Im Kursziel berücksichtigt er nun eine mögliche Übernahmeofferte durch Adnoc in Höhe von 62 Euro je Aktie.
DER AKTIONÄR hält die Covestro-Aktie auf dem aktuellen Kursniveau immer noch für attraktiv. 62 Euro je Aktie ist angesichts der aktuellen Situation ein gutes Angebot. Die Chancen, dass es zu einer Einigung der beiden Unternehmen kommt, stehen gut. Doch natürlich besteht auch immer noch das Restrisiko, dass die Übernahmeverhandlungen scheitern. Zur Erinnerung: Als vor einem Jahr die ersten Gerüchte über eine geplante Akquisition aufkamen, notierten die Covestro-Papiere noch bei knapp 40 Euro. Wer beim DAX-Titel investiert ist, beachtet weiterhin den nachgezogenen Stoppkurs bei 44,00 Euro.
Mit Material von dpa-AFX