Der Chemieriese Covestro hat in der Vorwoche die Zahlen für das vierte Quartal 2023 und seinen Ausblick für das laufende Jahr präsentiert. Neuigkeiten zu den seit September laufenden Übernahme-Verhandlungen mit Adnoc gab es indes nicht. Mittlerweile haben sich zahlreiche Analysten zu Wort gemeldet und dies mitunter durchaus bullish.
So hat etwa die DZ Bank die Covestro-Papiere auf "Kaufen" mit einem fairen Wert von 63 Euro belassen. Das Adnoc-Übernahmeangebot von 60 Euro je Aktie spiegele den fairen Wert des deutschen Kunststoffkonzerns nicht wider, betonte Analyst Peter Spengler. Die Gespräche beider Unternehmen könnten immer noch scheitern beziehungsweise zu einem niedrigeren Kaufpreis als von ihm erwartet führen. Dadurch könnten die Kursgewinne aus der Übernahmefantasie verloren gehen. Sein fairer Wert für die Aktie beinhalte daher keinen Aufschlag, betonte der Experte.
Indes hat Deutsche Bank Research die Einstufung für die DAX-Titel auf "Buy" mit einem Kursziel von 58 Euro belassen. Im Schlussquartal sei es beim operativen Gewinn besser gelaufen als gedacht, erklärte Analystin Virginie Boucher-Ferte. Der weit gefasste Ausblick für das laufende Jahr liege auf dem Niveau der Erwartungen.
Hingegen ist die Privatbank Berenberg zurückhaltender. Analyst Sebastian Bray hat das Kursziel von 50 auf 54 Euro angehoben und die Einstufung auf "Hold" belassen. Die Perspektiven für den Chemiekonzern schienen sich zu bessern. Die Chancen auf eine Übernahme durch den Ölkonzern Adnoc sieht er unverändert bei etwa 50:50, nachdem es dazu erneut keine Neuigkeiten gab.
Es bleibt dabei: Mutige können darauf setzen, dass der arabische Ölriese tatsächlich 60 Euro auf den Tisch legen wird und auf einen 20-prozentigen Kursanstieg spekulieren. Wer die Covestro-Anteile bereits im Portfolio hat, bleibt indes weiterhin mit einem Stoppkurs bei 44,00 Euro dabei und wartet weiter ab.
Mit Material von dpa-AFX