Der Chemiekonzern Covestro soll vom arabischen Ölriesen Adnoc übernommen werden. Die Vorstände beider Unternehmen hatten sich kürzlich nach zuvor monatelangen Verhandlungen darauf verständigt. Für viele Anleger stellt sich nun die Frage, ob es sich angesichts des zuletzt deutlich gestiegenen Kurses der DAX-Titel noch lohnt, zuzugreifen.
Für die Experten von Deutsche Bank Research ist die Antwort klar. Analystin Virginie Boucher-Ferte bestätigte im Rahmen ihrer letzten Studie, in dem es vorwiegend um den Ausblick auf die anstehenden Quartalszahlen des Kunststoffkonzerns ging, das Anlagevotum mit "Buy". Darüber hinaus wurde das Kursziel für die Covestro-Papiere von 58,00 auf 62,00 Euro erhöht, also genau den Preis, den der staatliche Ölkonzern Adnoc pro Anteilschein bietet, angehoben.
Indes hat auch die DZ Bank den fairen Wert für die Covestro-Aktie im Zuge des offiziellen Übernahmeangebots von Adnoc auf 62 Euro angepasst. Analyst Peter Spengler schrieb in seiner Studie: "Wir empfehlen die Annahme des Adnoc-Angebots." Das Anlagevotum wurde von "Kaufen" auf "Halten" gesenkt.
DER AKTIONÄR hält indes an seiner Einschätzung fest: Zwar notieren die Anteilscheine von Covestro noch immer knapp vier Euro unter dem offiziellen Übernahmeangebot. Ein Kauf drängt sich angesichts des überschaubaren Aufwärtspotenzials aber mittlerweile nicht mehr auf, schließlich gibt es an der Börse zahlreiche Storys, bei denen ein deutlich höheres Kurspotenzial drin sein sollte (etwa beim Konkurrenten BASF). Wer hingegen bei der AKTIONÄR-Empfehlung noch an Bord ist, kann entweder direkt die Gewinne einstreichen oder noch abwarten, bis der Kurs bis auf 62 Euro gelaufen ist oder man eben diesen Betrag von Adnoc erhält, was noch etwas dauern könnte. Um die angelaufenen Gewinne abzusichern, sollte der Stoppkurs bei 54,00 Euro belassen werden.
Bei welchen DAX-Titeln es hingegen aktuell noch richtig sattes Aufwärtspotenzial gibt, lesen Sie in der Titelstory "Hoch, höher, DAX" der aktuellen Ausgabe 41/2024. Hier bequem als ePaper erhältlich.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.