Covestro hat am Dienstag die Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt und damit die Marktteilnehmer enttäuscht. So blickt der DAX-Konzern nun vorsichtiger auf das Gesamtjahr. Firmenchef Markus Steilemann rechnet nun mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 1,0 und 1,4 Milliarden Euro - nach knapp 1,1 Milliarden im Vorjahr.
Bisher wurden bis zu 1,6 Milliarden Euro angepeilt. Die mittlere Analystenschätzung lag aber bereits in der unteren Hälfte der alten Spanne. Mittlerweile haben sich zahlreiche Analysten zu Wort gemeldet. So hat das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Covestro mit einem Kursziel von 62 Euro auf "Buy" belassen. Das operative Ergebnis des zweiten Quartals habe die Erwartungen übertroffen, so Analyst Chris Counihan im Zuge der Zahlen. Zur möglichen Übernahme durch Adnoc habe es nichts Neues gegeben.
Die US-Bank JPMorgan stuft den DAX-Titel weiterhin mit "Neutral" ein und beziffert den fairen Wert auf 62,00 Euro. Der Chemiekonzern habe positiv überrascht, schrieb Analyst Chetan Udeshi am Dienstag in seinem Kommentar. Die Ziele für das dritte Quartal und das Gesamtjahr indes lägen jeweils etwas unter den Markterwartungen.
Skeptisch gestimmt ist hingegen die UBS. Deren Analyst Geoff Haire hat die Einstufung für Covestro nach Quartalszahlen mit einem Kursziel von 52 Euro auf "Neutral" belassen. Umsatz und operatives Ergebnis (Ebitda) des Kunststoffkonzerns hätten weitgehend den Konsensschätzungen entsprochen, betonte am Dienstag in seiner ersten Reaktion. Allerdings sei der Ebitda-Ausblick auf das Gesamtjahr nach unten hin verengt worden, monierte er.
Es bleibt dabei: Letztlich wird für die weiteren Entwicklung der Covestro-Aktie entscheidend sein, was in den Übernahmeverhandlungen mit Adnoc geschieht. DER AKTIONÄR ist diesbezüglich zuversichtlich gestimmt. Wer investiert ist, kann weiterhin an Bord bleiben. Der Stoppkurs sollte bei 44,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX