Die energieintensiven Chemie-Produzenten BASF, Evonik und Covestro ächzen unter den anhaltend hohen Energiepreisen in Deutschland. Doch es gibt auch Hoffnung. So hat sich nun in der Debatte um Entlastungen der Wirtschaft auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) für die Einführung eines gesenkten Industriestrompreises ausgesprochen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will einen mit Milliarden Euro staatlich subventionierten niedrigeren Industriestrompreis, um energieintensive Unternehmen zu entlasten. Die FDP lehnt das ab.
"Auch ich halte einen zeitlich begrenzten Industriestrompreis für absolut notwendig. Wir müssen uns pro Wettbewerbsfähigkeit entscheiden", sagte Woidke der "Wirtschaftwoche" (Freitag). "Und wir sollten das Signal senden, dass uns Industrie wichtig ist, dass wir den Wohlstand unbedingt erhalten wollen." Auch andere Bundesländer dringen auf einen möglichst niedrigen Strompreis für die Industrie.
Zum Wirtschaftsstandort Deutschland sagte Woidke dem Wirtschaftsmagazin: "Wir sollten uns vom Kranker-Mann-Gerede nicht kirre machen lassen. Deutschland ist nach wie vor ein starkes Land, das in der Welt um vieles beneidet wird. Um die kräftige Industriebasis, den Mittelstand, die tolle Forschung. (...)"
Die deutsche Wirtschaft steckt in der Konjunkturflaute. Die Aussichten für die kommenden Monate haben sich nach Einschätzung von Ökonomen eingetrübt.
Sollte es einen Industriestrompreis in Deutschland geben, dürfte das den Aktienkursen von Covestro, Evonik und BASF einen Schub bescheren. Aktuell dominieren aber eher die anhaltend mauen Konjunkturdaten aus aller Welt. Allerdings sollten die trüben kurzfristigen Perspektiven auf den derzeit sehr günstigen Bewertungsniveaus bereits ausreichend eingepreist sein. Wer über einen langen Atem verfügt, kann sich daher weiterhin bei Covestro (Stopp: 36,00 Euro), BASF (Stoppkurs: 37,00 Euro) und/oder Evonik (Stopp 15,00 Euro) positionieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte
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Mit Material von dpa-AFX